Mit 6300 Euro zum Erfolg

60 Jahre Honda

Honda begeht den 60. Geburtstag. Dabei brach Firmengründer Soichiro Honda extra die Schule ab, um so schnell wie möglich fahrbare Untersätze zu fertigen.

Seit 60 Jahren werden Motorräder unter dem Label Honda angeboten. Am 24. September 1948 hatte Soichiro Honda das Unternehmen gegründet, nachdem er ein Jahr zuvor bereits ein motorisiertes Fahrrad vom Typ A unter dem Namen Honda angeboten hatte. Eine Million Yen, umgerechnet 6300 Euro betrug das Gründungskapital des damals 41-jährigen Soichiro Honda. Heute ist das Unternehmen mit 9,3 Millionen verkauften Motorrädern pro Jahr der größte Motorradhersteller und verkauft zudem 3,9 Millionen Automobile.

«Think global, act local»

Mit 60 Millionen produzierten einheiten ist die Super Cub das meistverkaufteste Motorrad Foto: Honda

Dabei war der Weg des kleinen Honda schon früh vorgezeichnet. Mit acht Jahren sah er im Jahr 1914 das erste Automobil und die Leidenschaft war geweckt. Mit 15 brach er die Schule ab, verließ das heimatliche Hamamatsu und begann in Tokio eine Lehre. Und die Ferne ließ ihn nicht los. Auf frühen Auslandsreisen gewinnt Soichiro Honda die Erkenntnis, dass der Markt der Zukunft ein globaler Markt sein würde. «Think global, act local» («Denke global, handle lokal») sollte zukünftig eine weitere seiner Devisen sein.

So eröffnete Honda im Jahr 1961 als erster japanischer Hersteller überhaupt in Europa eine Niederlassung. Von Hamburg aus wurde das Geschäft organisiert, eine Motorradfabrik ein Jahr später in Belgien eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt war die «Super Cub» vier Jahre alt und hatte noch fast die gesamte Erfolgsgeschichte vor sich. Der «Mopedroller» ist das meistverkaufte motorbetriebene Transportmittel überhaupt und avancierte zum wichtigsten Modell in der gesamten Geschichte der motorisierten Zweiräder. Im Juni 2008 wurde die Marke von weltweit über 60 Millionen verkauften «Super Cub» Motorrädern erreicht.

Erste Autos 1963

Der T360 war das erste Automobil Foto: Honda

Erst 1963 wagt sich Honda an den Bau eines Automobils. Der Sportstruck T360 bringt es auf 30 PS bei 8500 U/min. Bis zu 100 km/h wurden mit dem T360 erreicht, der bis 1967 über 100.000 Mal produziert wurde. Neben dem Sportstruck entsteht 1963 der der 44 PS starke und 130 km/h schnelle S500. Der Antrieb erfolgt über eine Kette auf die Hinterachse.

Der Sportwagen ebnet zudem den Weg in die Formel 1. 1964 debütiert der Aluminium-Rennwagen RA271 auf dem Nürburgring. Der 220 PS starke Zwölfzylinder kann bereits ein Jahr später in Mexiko den ersten Grand Prix-Sieg erringen. Elf Jahre später feiert der Accord Premiere, 1984 kommen der Jazz und das Oberklassemodell Legend auf den Markt.

Aufnahme in Hall of Fame

Mit dem S500 begann der Einstieg in die Sportwagenwelt Foto: Honda

Zu dieser Zeit eröffnet Honda das erste Forschungs- und Entwicklungszentrum in Europa in Offenbach, wo Honda auch noch heute seinen Stammsitz in Europa hat und weiterhin nach Hondas Devise «Think global, act local» handelt. Der Firmengründer testete noch im Alter von 65 Jahren jedes Modell selbst. 1989 wird der inzwischen 82-Jährige in die «Automotive Hall of Fame» in Detroit aufgenommen, zwei Jahre später stirbt der Schulabbrecher, der mit dem Startkapital von 6300 Euro ein Weltunternehmen aufgebaut hatte, mit 84 Jahren. (AG)

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