Schönheit ist nicht alles

Gebrauchter Alfa Romeo 156

Die Wagen von Alfa Romeo genießen in Sachen Design einen ausgezeichneten Ruf. Der 156 deckt aber auch die Schwächen des italienischen Herstellers auf.

Wer ein ausgemacht praktisches Auto sucht, kauft meist keinen Alfa Romeo. Das war so und das ist immer noch so. Denn die italienische Marke hat einen Ruf: Einen guten im Hinblick auf ein sportliches Image und ansehnliches Design - einen nicht so guten, wenn es um praktische Dinge und Zuverlässigkeit geht. Das Mittelklasse-Modell 156 bildet da keine Ausnahme. Auch bei diesem Auto sorgte vor allem die Form für Verzücken bei den Fans. In der Pannenstatistik des ADAC in München allerdings wurde eine ganze Reihe möglicher Mängel auffällig.

Kleinigkeiten und teure Probleme

Die Liste der Macken reicht von Kleinigkeiten bis hin zu Problemen, die wirklich teuer werden können: So verzeichnete der ADAC Motorendefekte und defekte Zahnriemen - letztere vor allem bei Benzinern aus den Baujahren 1998 bis 2002. Durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen gab es häufig bei Benzinern der Jahrgänge 1998 und 1999. Für den gleichen Zeitraum stehen defekte Tankanzeigen und undichte Servolenkungen. Allgemein gilt, dass Funktion und Einstellung der Scheinwerfer oft mangelhaft sind. Außerdem wurde Verschleiß an den Achsgelenken registriert. Insgesamt findet sich der Alfa in der Statistik meist auf den hinteren Plätzen seiner Klasse.

Auf dem Markt erschien der Alfa Romeo 156 als Nachfolger des kantigen 155 im Jahr 1997. Zunächst gab es nur die viertürige Limousine, deren besonderes Kennzeichen die aus ästhetischen Gründen verborgen untergebrachten Griffe der hinteren Türen waren. Im Jahr 2000 folgte die Sportwagon genannte Kombi-Version. Eine Modellpflege wurde 1999 und dann noch einmal 2001 vorgenommen. Das Nachfolgemodell Alfa 159 wurde im Herbst 2005 vorgestellt.

Sportliche Aggregate

Die Motoren passen durchweg zum sportlichen Image. Bei den Benzinern reicht die Leistungsspanne von 88 kW/120 PS bis 184 kW/250 PS. Diesel gab es mit 77 kW/105 PS ebenso wie mit 129 kW/175 PS.

Ein gebrauchter Alfa 156 1.6 16V Twin Spark von 1997 sollte heute laut Schwacke-Liste für 3100 Euro zu bekommen sein. Rund 9800 Euro werden für einen Alfa 156 2.0 16V JTS Selespeed Distinctive aus dem Jahr 2005 verlangt. Ein Diesel-Kombi Alfa 156 Sportwagon 2.4 JTD 20V GQ aus dem gleichen Jahr steht mit 11.700 Euro in der Liste. (dpa/tmn)

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