Die Schönen und das Biest

Gebrauchter 7er von BMW

Seit 30 Jahren fungiert der 7er BMW als Konkurrent für die S-Klasse aus Stuttgart. Defekte sind bei den jungen Modellen kaum bekannt, dafür müssen Abstriche beim Design gemacht werden.

Ein 7er von BMW galt immer als sportliche und oft auch elegantere Alternative zur Mercedes S-Klasse. Das änderte sich radikal mit dem neuen Jahrtausend: Denn dessen Beginn steht für eine 7er-Generation, für deren Design noch am schonendsten der Begriff «gewöhnungsbedürftig» Verwendung fand. Die technische Qualität allerdings hat mit der Form kaum etwas zu tun. Und so erwähnt auch die Pannenstatistik des ADAC vor allem Probleme bei früheren Baujahren.

Jung und zuverlässig

Besonders die jüngeren Modelle des 7ers gelten nach Angaben des Clubs als sehr zuverlässige Fahrzeuge. Die bekannten Mängel betreffen vor allem die Vorgänger-Baureihe. Dort wurden bis Jahrgang 1998 unter anderem überhitzte Motoren und durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen bekannt. Defekte Turbolader wiederum stehen für Diesel in der Zeit von 1999 bis 2001. Undichte Kühler gab es ebenfalls (bis 1998). Hinzu kommen undichte Kühlwasserschläuche (bis 2000). Ansonsten gilt, dass es beim 7er auch im Langzeitbetrieb nur wenige Schäden gibt.

Abgesehen von technischen Dingen hat vor allem die 1994 eingeführte Generation einen guten Ruf: nämlich, der schönste 7er zu sein und vielleicht auch eine der elegantesten Oberklasse-Limousinen überhaupt. Fortgesetzt wurde dieser Stil der zurückhaltenden und doch ansehnlichen Formen jedoch nicht. Wer es gut meint, bezeichnet das Design des 2001 eingeführten 7ers vielleicht als revolutionär. Weniger positiv gestimmte Zeitgenossen ätzen heute noch über einen Kofferraumdeckel, der wirkt, als käme er von einem anderen Fahrzeug - und über Scheinwerfer, die dem Wagen ein seltsames Antlitz verpassen. Ablösung kam 2008 durch einen nun wieder deutlich konventioneller gezeichneten 7er.

Von Sechs- bis Zwölfzylinder

In Sache Motorleistung wird beim 7er durchweg aus dem Vollen geschöpft. Der Einstieg beginnt je nach Modell und Baujahr bei 142 kW/193 PS und sechs Zylindern. Die Zwölfzylindermotoren leisten üppige 400 kW/544 PS. Die Dieselseite beginnt mit 105 kW/ 143 PS, möglich sind aber auch 225 kW/306 PS.

Ein 728i von 1998 ist heute laut Schwacke-Liste für etwa 4750 Euro zu bekommen. Ein Dieselmodell 730d aus dem Jahr 2003 kostet rund 15.400 Euro. Ein Zwölfzylinder 760i aus von 2007 ist 46.200 Euro teuer. (dpa/tmn)

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