Die Kriterien beim EuroNCAP-Crashtest ziehen im kommenden Jahr wieder an. Die Erweiterung des Fußgängerschutzes macht es dann besonders für die kleineren Autos schwerer, die Höchstwertung zu erhalten.
Die EuroNCAP-Crashtests binden den Fußgängerschutz immer mehr ein. Die Behörde in Brüssel wird bei den Testkriterien ab dem kommenden Jahr den Notbremsassistenten mit Personenerkennung in den Anforderungskatalog aufnehmen. „Diese neuen Tests sind die ersten auf der Welt, die die Perspektive der Fußgänger stärker berücksichtigt“, sagte EuroNCAP-Generalsekretär Michiel van Ratingen.
Notbremsassistent seit 2014 in der Testbewertung
Damit erweitert die Organisation die Funktionen der Notbremsassistenten, die schon seit 2014 in die Testbewertung mit einfließen, allerdings auf Situationen zwischen Autos beschränkt waren. Bereits getestet wurden die erweiterten Systeme vom EuroNCAP im Audi Q7, BMW 2er BMW i3 sowie im Ford Mondeo, Lexus NX, Mercedes C-Class, Mini Cooper, Volvo V40 und XC90 und den Mittelklassemodellen Toyota Avensis und VW Passat.
Durch die Aufwertung wird es für kleinere Segmente schwerer, die Höchstwertung von fünf Sternen zu erzielen. Zwar könnte die Technik auch im Klein- oder Kleinstwagensegment einziehen, ist aber mit höheren Kosten verbunden. Und gerade in den kleinen Klassen erfährt das Preisbewusstsein eine hohe Priorität. Die neue Technik muss aber serienmäßig verbaut sein oder im jeweiligen Modell häufig optional geordert werden, was die Kosten erhöht.
Drei verschiedene Simulationen
Bei den Tests werden drei Situationen simuliert, in denen Unfälle mit Fußgängern, Fahrradfahrern oder Motorradfahrern passieren könnten: Erwachsene laufen oder rennen in ein Auto und ein Kind tritt hinter einem parkenden Auto auf die Straße. Die Testfahrzeuge sind dabei in verschiedenen Geschwindigkeiten zwischen 40 und 60 km/h unterwegs und sollen vor einer möglichen Kollision auf unter 40 km/h abbremsen. Dann steigen die Überlebenschancen der Fußgänger. (AG)