Bosch sichert sich Mehrheit von Ersol

Milliarden-Geschäft mit Solarzellen

Bosch weitet seinen Bereich erneuerbare Energien aus. Der weltgrößte Autozulieferer investiert Milliarden in einen Solarzellen-Hersteller.

Der weltgrößte Autozulieferer und Elektrokonzern Bosch will mit der Übernahme des Thüringer Solarzellen-Herstellers ersol sein Geschäft mit erneuerbaren Energien deutlich ausbauen. Für 546,4 Millionen Euro habe sich Bosch 50,45 Prozent des Grundkapitals an der Ersol Solar Energy AG mit Sitz in Erfurt gesichert, teilte Bosch-Chef Franz Fehrenbach am Montag in Stuttgart mit. Den restlichen Aktionären soll ein öffentliches Angebot von 101 Euro je Aktie gemacht werden. Insgesamt würde Bosch die Übernahme demnach knapp 1,1 Milliarden Euro kosten.

Hoher Kurssprung

Die meisten Aktionäre dürften das Angebot annehmen, da die Offerte laut Bosch 63,3 Prozent über dem Schlusskurs von Freitag und 68,3 Prozent über dem Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate liegt. Der bisherige Haupteigentümer des Solarzellen-Herstellers ist der Finanzinvestor Ventizz. Die Prüfung durch die Kartellbehörden steht noch aus. Der Ersol-Kurs sprang rund 63 Prozent auf etwa 101 Euro.

Bosch will in diesem Jahr einen Umsatz von 750 Millionen Euro (Vorjahr: rund 500 Mio) im Geschäft mit regenerativen Energien erwirtschaften. Bis 2010 sollen diese Erlöse auf 1,2 Milliarden Euro zulegen. In den Prognosen seien die ersol-Umsätze nicht eingerechnet, sagte eine Sprecherin.

Erlöse verdoppeln

Die 1997 gegründete Ersol Solar Energy AG erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 160 Millionen Euro sowie einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 22,3 Millionen Euro. Im laufenden Jahr will das Thüringer Unternehmen seine Erlöse auf bis 320 Millionen Euro verdoppeln und das operative Ergebnis auf rund 80 Millionen Euro steigern. Ventizz ist seit 2004 Aktionär bei dem Unternehmen und übernahm 2005 die Mehrheit der Ersol-Aktien.

Bosch-Chef Fehrenbach hatte Anfang Mai bei der Präsentation der Geschäftszahlen für 2007 bereits Zukäufe in großem Umfang für das laufende Geschäftsjahr angekündigt. Im Vorjahr gaben die Stuttgarter 800 Millionen Euro für Akquisitionen und die Aufstockung von Anteilen an bisherigen Beteiligungsgesellschaften aus. Für künftige Zukäufe stellte Fehrenbach eine noch höhere Investitionssumme in Aussicht. (dpa)

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