Mercedes analysiert das Lenkverhalten

Übermüdete Autofahrer sind im Straßenverkehr eine große Gefahr. Mercedes hat sich des Problems jetzt angenommen – auf eine spezielle Art und Weise.

Mercedes entwickelt ein Warnsystem für übermüdete Autofahrer. Es soll 2009 in Serie gehen, teilte der Stuttgarter Autohersteller mit. Der noch namenlose Müdigkeitswarner soll im Gegensatz zu den ebenfalls noch in der Entwicklung befindlichen Systemen anderer Hersteller ohne Kameras auskommen und die Aufmerksamkeit des Fahrers allein mit Sensoren ermitteln.

Analyse des Lenkverhaltens

Während andere Warnsysteme den Lidschlag oder die Spur beobachten und daraus auf die Müdigkeit schließen, analysiert das Mercedes-System nach Angaben von Entwickler Jörg Breuer das Lenkverhalten und die typischen, kaum wahrnehmbaren Korrekturen des Fahrers. Diese stellt die Elektronik in einen Zusammenhang mit Fahrtdauer und Tageszeit sowie äußeren Einflüssen wie Seitenwind oder Fahrbahnunebenheiten. Nehmen die Ereignisse ohne äußeren Einfluss deutlich zu, sei das ein untrügerisches Zeichen für Müdigkeit.

«Noch bevor der Fahrer einen Fehler macht oder ihm gar die Augen zufallen, wird er gewarnt», sagte Breuer. Ein Alarmton und das Symbol einer Kaffeetasse im Kombiinstrument fordern ihn dann zur Pause auf. Ein weitergehender Eingriff sei bislang nicht vorgesehen.

Großer Sicherheitsgewinn

Vom neuen Warnsystem erhoffen sich die Mercedes-Forscher einen großen Sicherheitsgewinn. Denn Übermüdung sei nach aktuellen Untersuchungen die Ursache für 24 bis 33 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle in Europa. In welchem Modell das neue Assistenzsystem seinen Einstand gibt, teilte Mercedes noch nicht mit. Auch zu Preisen machte das Unternehmen noch keine Angaben. (dpa)

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