Fahrerflucht mit sieben Stundenkilometern

Betrunken auf dem Rasenmäher

Fahrerflucht mit sieben Stundenkilometern
Auch auf dem Rasenmäher gilt die Straßenverkehrsordnung © Foto: press-inform

Ein norwegisches Gerichtsurteil avanciert zur Warnung für den bevorstehenden Vatertag. So kostete einem Norweger seine Trunkenheitsfahrt mit dem Rasenmäher nicht nur den Führerschein. Die dabei verrichtete ehrenamtliche Arbeit rettete den Mann nicht vor einer Geldstrafe.

Sein unwiderstehlicher Drang zum Rasenmähen nach einem Gläschen zu viel ist einen Norweger teuer zu stehen gekommen. Der Mann aus Ørsta an der Westküste wurde von einem Gericht zu einem Bußgeld über 50.000 Kronen (6400 Euro), elf Monaten Führerscheinentzug und 21 Tagen Haft auf Bewährung verurteilt, weil er mit seinem Rasenmäher betrunken durch die Ortschaft «gebraust» war. Höchstgeschwindigkeit: sieben Kilometer pro Stunde.

Misslungenes Fahrmanöver

Wie der Rundfunksender NRK berichtete, hatte der Mann zunächst seinen Rasen gemäht und anschließend den vor dem Haus seiner Mutter. Danach tuckerte er, gut in Schwung, auch noch zur nahe gelegenen Schule und nahm die Grünfläche des Schulhofs in Angriff. Dabei misslang ihm ein Fahrmanöver, und die verglaste Eingangstür der Schule ging zu Bruch.

Vier Stunden später tauchten bei dem Mann zu Hause Polizisten auf. Die Blutprobe ergab 2,3 Promille. Das Gericht nahm dem Liebhaber kurz geschorener Rasenflächen die Behauptung nicht ab, dass er erst nach der Heimkehr Alkohol zu sich genommen habe. Sein Verschwinden nach dem Zerdeppern des Glasportals wertete es als eine Art Fahrerflucht. Da der Rasenmäher wegen der geringen Geschwindigkeit jedoch nicht so gefährlich im Straßenverkehr gewesen sei wie ein Auto, habe man von einer Haftstrafe ohne Bewährung abgesehen. (dpa)

Vorheriger ArtikelTuner spüren die Krise
Nächster ArtikelRüttelstreifen bremsen Raser
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden