Ein norwegisches Gerichtsurteil avanciert zur Warnung für den bevorstehenden Vatertag. So kostete einem Norweger seine Trunkenheitsfahrt mit dem Rasenmäher nicht nur den Führerschein. Die dabei verrichtete ehrenamtliche Arbeit rettete den Mann nicht vor einer Geldstrafe.
Sein unwiderstehlicher Drang zum Rasenmähen nach einem Gläschen zu viel ist einen Norweger teuer zu stehen gekommen. Der Mann aus Ørsta an der Westküste wurde von einem Gericht zu einem Bußgeld über 50.000 Kronen (6400 Euro), elf Monaten Führerscheinentzug und 21 Tagen Haft auf Bewährung verurteilt, weil er mit seinem Rasenmäher betrunken durch die Ortschaft «gebraust» war. Höchstgeschwindigkeit: sieben Kilometer pro Stunde.
Misslungenes Fahrmanöver
Wie der Rundfunksender NRK berichtete, hatte der Mann zunächst seinen Rasen gemäht und anschließend den vor dem Haus seiner Mutter. Danach tuckerte er, gut in Schwung, auch noch zur nahe gelegenen Schule und nahm die Grünfläche des Schulhofs in Angriff. Dabei misslang ihm ein Fahrmanöver, und die verglaste Eingangstür der Schule ging zu Bruch.
Vier Stunden später tauchten bei dem Mann zu Hause Polizisten auf. Die Blutprobe ergab 2,3 Promille. Das Gericht nahm dem Liebhaber kurz geschorener Rasenflächen die Behauptung nicht ab, dass er erst nach der Heimkehr Alkohol zu sich genommen habe. Sein Verschwinden nach dem Zerdeppern des Glasportals wertete es als eine Art Fahrerflucht. Da der Rasenmäher wegen der geringen Geschwindigkeit jedoch nicht so gefährlich im Straßenverkehr gewesen sei wie ein Auto, habe man von einer Haftstrafe ohne Bewährung abgesehen. (dpa)