ZF-Konzept EVbeat: Geballte Kraft auf engstem Raum

ZF-Konzept EVbeat: Geballte Kraft auf engstem Raum
Bis zu ein Drittel mehr Reichweite im winterlichen Realbetrieb verspricht ZF mit seinem Antriebskonzept. © ZF

Die künftige elektrische Antriebseinheit von ZF ist deutlich leichter, nachhaltiger und effizienter. Erste Komponenten ab 2026 verfügbar.

ZF hat in Friedrichshafen das elektrische Konzeptfahrzeug EVbeat vorgestellt, das auf höchste Kompaktheit, geringes Gewicht und maximale Effizienz im Realbetrieb ausgelegt ist. In diesem ZF-Stromer sind die Komponenten eines E-Antriebstrangs optimiert und zu einem ganzheitlichen System zusammengefasst. Bei kalten Temperaturen um den Gefrierpunkt steigt die Reichweite im Realbetrieb nach ZF-Angaben um bis zu einem Drittel im Vergleich zu heute gängiger Technik.

„Nachhaltige Mobilität ist Kern unserer Unternehmensstrategie“, sagt Stephan von Schuckmann, Vorstandsmitglied von ZF und unter anderem verantwortlich für elektrifizierte Antriebssysteme. „Auf der Grundlage eines heute schon effizienten Serienfahrzeugs zeigen wir, welche Potenziale künftige E-Antriebskomponenten bieten, wenn wir sie zu einem noch effizienteren Gesamtsystem kombinieren.“ Das ZF-Konzeptfahrzeug EVbeat basiert auf einem Porsche Taycan.

E-Motor ohne schwere Seltene Erden

Mit einem Gesamtgewicht von 74 Kilo ist das System rund ein Drittel leichter. „Zugleich haben wir bei der Entwicklung stark auf den Aspekt Nachhaltigkeit geachtet“, sagt Entwicklungsleiter Dr. Otmar Scharrer. Der E-Motor komme ohne schwere Seltene Erden aus, das Thermomanagement-System ohne fluorhaltiges Kältemittel. Zur Kühlung des E-Motors lässt ZF Öl direkt die Kupferstäbe umfließen.

Der EVSys800 ist nach Angaben von ZF ein modular aufgebauter 800-Volt-Antrieb und besteht aus einer Siliziumkarbid-Leistungselektronik, dem E-Motor und einem Reduziergetriebe. Die Dauerleistung liegt bei 206 kW, die Spitzenleistung bei 275 kW. Die von ZF patentierte „Braided-Winding“-Wicklung spare 50 Millimeter Bauraum, heißt es. Dies ermögliche einen platzsparenden, koaxialen Einbau auf der Antriebsachse. ZF hat zudem eine Antriebssoftware entwickelt, die alle relevanten Fahrzeugsysteme untereinander vernetzt und die Verbindung in die ZF-Cloud herstellt. Ab 2026 sollen die ersten Technologien des neuen ZF-Antriebs am Markt verfügbar sein.

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