VW-Konzern steigert E-Autoauslieferungen um 45 Prozent

VW-Konzern steigert E-Autoauslieferungen um 45 Prozent
Die Maximalleistung des VW ID.4 GTX liegt bei 299 PS. © VW

Im September konnte der VW-Konzern mehr Neuwagen ausliefert als im schwachen Vorjahresmonat. Auch der Absatz der Elektroautos stieg in den ersten neun Monaten deutlich.

Weltweit konnte der VW-Konzern im September 830.600 Fahrzeuge aller Konzernmarken ausliefern. Das sind 9,9 Prozent mehr als im September 2022, teilte VW am Freitag in Wolfsburg mit.

In den ersten neun Monaten insgesamt lag das Plus bei 10,9 Prozent. Von Januar bis September wurden 6,75 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Gegenüber dem Vormonat legte das Wachstum sogar wieder leicht zu. Im August hatte das Plus nur bei 5,7 Prozent gelegen. Zu verdanken war das vor allem dem China-Geschäft, das zuletzt deutlich im Minus lag. Im September lagen die Auslieferungen dort nun nur noch 0,9 Prozent niedriger als im September 2022. In Westeuropa und Nordamerika konnte der Konzern dagegen jeweils zweistellig zulegen.

Auftragsstau wird abgearbeitet

Das ist nach Angaben eines Sprechers Folge vor allem des hohen Auftragsstaus aus dem Vorjahr, der nach wie vor nicht abgearbeitet sei. 2022 hatten Lieferprobleme und Teilemangel bei VW auf die Produktion gedrückt und für lange Lieferzeiten gesorgt. Inzwischen hat sich die Lage gebessert, der Rückstau werde nun abgearbeitet.

Im Neugeschäft vor allem bei E-Autos spüre man dagegen eine deutliche Kaufzurückhaltung, sagte Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann, die auch im Gesamtkonzern für den Bereich zuständig ist. Zwar stieg die Zahl der E-Auto-Auslieferungen in den ersten neun Monaten um 45 Prozent. Das gehe aber vor allem auf viele noch offene Bestellungen aus dem Vorjahr zurück. „Da die allgemeine Marktentwicklung hinter den Erwartungen zurückbleibt, liegt unser Auftragseingang jedoch unter unseren ehrgeizigen Zielen“, sagte Wortmann.

531.500 E-Autos abgesetzt

Die Steigerung um 45 Prozent bei den Elektroautos entspricht weltweit 531.500 Fahrzeugen. Das entspricht einer Steigerung von 6,1 Prozent gegenber dem Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal lag der Anteil der batterie-elektrischen Fahrzeuge sogar bei 9 Prozent. In Europa wurden dabei die meisten E-Autos abgesetzt: 341.000 ausgelieferte Fahrzeuge entsprechen einem Anstieg um 61 Prozent. In den USA lag der Absatz bei 50.300 Einheiten (+ 74 Prozent) und in China bei 117.100 Einheiten (+ 4 Prozent). Unter den Marken konnte VW Pkw die meisten E-Autos (273.000) vor Audi (123.000), Skoda (54.400), Cupra (32.300), Porsche (27.900) und VW Nutzfahrzeuge (19.600) absetzen.

Schaut man sich die beliebtesten drei E-Modelle des Konzerns an, dann sind das der ID.4/ID.5 (162.100) vor dem ID.3 (90.500) und die Audi Q4 e-tron (77.900). Dahinter folgen der Skoda Enyaq iV (54.400), der Cupra Born (32.300), der Porsche Taycan (27.885) und der Audi Q8 e-tron (21.800).

Produktion wird gedrosselt

Die zuvor boomende Nachfrage nach Batteriefahrzeugen war vor allem in Deutschland zum Jahreswechsel eingebrochen, nachdem der Bund die Förderung zurückgeschraubt hatte. VW hat deswegen bereits angekündigt, in seinem E-Auto-Werk in Zwickau die Produktion zu drosseln und 269 befristete Stellen zu streichen. Zuvor hatte bereits das Werk Emden zeitweise die E-Auto-Produktion zurückgefahren. Markenchef Thomas Schäfer bezeichnete die aktuelle Kaufzurückhaltung zuletzt aber nur als „Zwischentief“.

Stark zulegen konnten im Konzern zuletzt vor allem Audi (plus 16 Prozent in den ersten neun Monaten), Skoda (plus 18 Prozent), Seat/Cupra (plus 34 Prozent) und Porsche (plus zehn Prozent). Die Wolfsburger Kernmarke Volkswagen kam dagegen nur auf 4,5 Prozent mehr Auslieferungen als ein Jahr zuvor. Im September verbuchte die Marke sogar nur ein Plus von 2,7 Prozent, während Audi und Seat/Cupra jeweils um mehr als 20 Prozent zulegten. (mit dpa)

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