US-Markt: «California Dreaming ist nicht genug»

Studie von Berylls

US-Markt: «California Dreaming ist nicht genug»
Fast sechs Meter lang und drei Tonnen schwer: der Ford F-150 Lightning. © Ford

Die Nachfrage nach Elektroautos in den USA steigt. Damit die europäischen Hersteller aber an dem Wachstum teilhaben können, müssen sie umdenken.
Für das rasche Wachstum von E-Autos in den USA wird dabei auch die starke Förderung durch die Regierung sorgen – aber für europäische Autobauer sei der US-Markt schwierig, heißt es in einer Studie der Unternehmensberatung Berylls: Er sei viel fragmentierter als der chinesische Markt und der europäische Kernmarkt.

Die Branchenexperten erwarten, dass 2030 jeder fünfte Neuwagen in den USA elektrisch fährt. Der Jahresabsatz dürfte bis dahin auf über 6,3 Millionen E-Autos steigen. In Anbetracht der Größe dieses Marktes und der Produktwünsche der amerikanischen Autofahrer könnten die Autobauer jedoch „die USA nicht länger als einen weiteren Absatzmarkt für den Verkauf ihrer auf Europa oder China ausgerichteten Fahrzeuge betrachten – eine auf die USA zugeschnittene Produktstrategie ist erforderlich“, mahnen die Berater.

Unterschiede zwischen Bundesstaaten

„California Dreaming ist nicht genug“: Kalifornien sei heute zwar Spitzenreiter beim E-Auto-Absatz in den USA. Aber die Unterschiede zwischen den Bundesstaaten in Bezug auf Bevölkerungsdichte, spezifische Kundenwünsche, Ausbau der Infrastruktur und Kaufanreize bis hinunter auf die kommunale Ebene seien groß, sagte Studienautor Henning Ludes.

Das meistverkaufte Fahrzeug in den USA sei der Ford F-150 Pickup Truck. Bei den E-Autos sei Tesla mit 64 Prozent Marktanteil und 15 Prozent Gewinnmarge gut positioniert, um weite Teile des Wachstumspotenzials für Elektroautos in den USA zu nutzen.

Der Zugang zu den Fördertöpfen dort erfordere auch eine Neubewertung der Lieferketten und der Markteinführungsstrategien. „Die Pläne von Tesla in Nevada, Ford in Michigan und VW in Ontario sind erst der Anfang“, heißt es in der Studie. Viele Konzernvorstände sähen noch Kompetenzlücken bei ihren Lieferanten und Partnern, von technischen Fähigkeiten bis hin zur E-Auto-Kompetenz ihres Händlernetzes. (dpa)

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