Für den Autoexperten Stefan Bratzel ist nach dem Festhalten an VW-Chef Winterkorn der Krieg bei Europas größtem Autobauer noch nicht entschieden. Aufsichtsratschef Piech habe nur eine kleine Schlacht verloren.
Auch nach dem Festhalten von Volkswagen an Vorstandschef Martin Winterkorn sieht der Auto-Experte Stefan Bratzel die Zukunft des Managers beim Wolfsburger Autobauer nicht gesichert. «Aufsichtsrat-Chef Ferdinand Piëch hat eine kleine Schlacht verloren, aber der Krieg ist noch lange nicht entschieden», sagte der Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Bergisch Gladbach der Oldenburger «Nordwest-Zeitung».
Piech lasse nicht so leicht locker
Nachdem Piëch mit der Äußerung für Wirbel gesorgt hatte, er sei auf Distanz zu Winterkorn, hatte das Aufsichtsrats-Präsidium von Volkswagen Winterkorn demonstrativ den Rücken gestärkt. Der 67-Jährige sei der «bestmögliche» Vorstandschef, stellte das Gremium am Freitag fest. Piëch lasse so leicht nicht locker, sagte Bratzel über den VW-Patriarchen. «Um gut agieren zu können, muss Winterkorn die vollständige Unterstützung des Aufsichtsrats haben und nicht nur von Teilen.»
Ähnlich wie Bratzel hatte sich bereits am Freitag Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer geäußert. "Die Schlacht ist noch lange nicht geschlagen", sagte der Wissenschaftler von der Uni Duisburg-Essen. Dudenhöffer bezeichnete die geplante Vertragsverlängerung als "Etappensieg" für Winterkorn. Die VW-Mitteilung sei ein "Signal, um zunächst einmal wieder Ruhe in den Konzern zu bringen". Wie es nun mittelfristig weitergehe, müsse sich allerdings erst noch zeigen. (AG/dpa)