Der Renault-Konzern hat die Bezahlung seines Vorstandschefs Carlos Ghosn geprüft – ohne Beanstandungen. Sie sei rechtskonform.
Der Autobauer hatte die Zahlungen an den Automanager Ghosn intern untersuchen lassen. Dabei hätten sich bei der Überprüfung für den Zeitraum 2015 bis 2018 keine Beanstandungen gefunden, teilte der Verwaltungsrat des Autokonzerns am Donnerstag in Boulogne-Billancourt bei Paris mit.
Der 64-Jährige sitzt seit mehreren Wochen in Tokio in Untersuchungshaft. Dem Ex-Topmanager des japanischen Renault-Partners Nissan wird vorgeworfen, gegen Börsenauflagen des Landes verstoßen zu haben.
Auch Greg Kelly in Japan angeklagt
Mitangeklagt ist seine frühere rechte Hand Greg Kelly, der ebenfalls in U-Haft sitzt. Ghosn hatte in den 1990er Jahren Nissan vor der Beinahe-Pleite gerettet. Renault hatte nach der Verhaftung Ghosns in Japan rasch eine kommissarische Führung eingesetzt. Ghosn blieb aber offizieller Chef des Konzerns.
Diese Führungs-Regelung habe der Verwaltungsrat nicht geändert, hieß es in der Mitteilung. Ghosn wurde nicht namentlich erwähnt, die Rede war vom «Président directeur général», wie sein Titel in Französisch lautet.
Nach allem, was bisher bekannt wurde, geht es bei den Anschuldigungen um Ghosn Einkommen seit dem Geschäftsjahr 2010/2011. Über fünf Jahre soll nur die Hälfte seines Einkommens von zehn Milliarden Yen (78 Mio Euro) offiziell ausgewiesen worden sein. In den vergangenen drei Jahren, so heißt es nach jüngsten Berichten unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft, soll Ghosn in Komplizenschaft mit Kelly zudem nur rund 2,9 seines 7,2 Milliarden Yen hohen Einkommens angegeben haben. (AG/dpa)