BMW steigert Umsatzrendite auf 9,7 Prozent

BMW steigert Umsatzrendite auf 9,7 Prozent
Die neue 5er-Familie ist sehr erfolgreich. © BMW

Der Autobauer BMW hat den Gegenwind vom starken Euro zu Jahresbeginn besser verkraftet als erwartet. Der Umsatz geriet im ersten Quartal zwar spürbar unter Druck, doch das Ergebnis hielt sich besser als gedacht – und der Umsatzrendite gab es einen Zuwachs.

Und das trotz höherer Kosten Kosten für neue Modelle sowie Elektroantriebe und autonomes Fahren. Im wichtigen Kerngeschäft Automobilbau konnte BMW die von Anlegern viel beachtete Umsatzrendite sogar steigern. Vorstandschef Harald Krüger verwies am Freitag in München auf eine hohe Marge in „volatilen Zeiten“. Unterm Strich verdiente BMW mehr als vor einem Jahr.

Trotz der um drei Prozent gestiegenen Auto-Auslieferungen im ersten Quartal ging der Konzernumsatz im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 22,7 Milliarden Euro zurück. Allerdings wäre der Erlös auch ohne die Belastungen aus der Währungsumrechnung um 0,7 Prozent geschrumpft.

BMW investiert mehr in Entwicklung

Für Forschung und Entwicklung gaben die Münchener mit 1,29 Milliarden Euro diesmal knapp 9 Prozent mehr aus als ein Jahr zuvor. Finanzchef Nicolas Peter hatte bereits betont, dass die Vorleistungen im Gesamtjahr an der Marke von 7 Milliarden Euro kratzen könnten – nach 6,1 Milliarden im Vorjahr. Die Rendite im Kerngeschäft Autobau legte trotz der höheren Vorleistungen um 0,3 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent zu. Ein BMW-Sprecher führte das unter anderem auf einen guten Lauf beim aktuellen 5er zurück – dem Brot-und-Butter-Modell der Münchener.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um drei Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Auch hier schlug der starke Euro zu Buche. BMW schnitt aber dennoch besser ab als von Analysten zuvor erwartet. JPMorgan-Analyst Jose Asumendi von JPMorgan sprach von einem soliden Jahresauftakt. Die Aktie gab in im frühen Handel zwei Prozent nach. Das Papier zählte aber im bisherigen Jahresverlauf zu den besten Dax-Titeln.

Jahresprognosen bestätigt

Die Jahresprognosen bestätigten die Bayern, die bei der eigenen Ergebnisprognose auf das Vorsteuerergebnis abstellen. Im Finanzergebnis kommen bei BMW nämlich auch die Gewinne aus dem chinesischen Joint Venture an. Unter anderem wegen des Erfolgs in China stieg das Finanzergebnis um ein Fünftel auf 432 Millionen Euro. Weil der Konzern zudem weniger Steuern zahlen musste, bliebt unterm Strich mit 2,3 Milliarden Euro sogar 1,2 Prozent mehr Gewinn hängen.

BMW steht in diesem Jahr auch vor der Aufgabe, den Rückstand auf den Premium-Rivalen Mercedes-Benz wieder kleiner werden zu lassen. Im vergangenen Jahr verkauften die Stuttgarter gut 200 000 Premiumautos der Stammmarke mehr, 2020 will BMW-Chef Harald Krüger die Hausmarke mit dem weißblauen Logo aber wieder an der Weltspitze beim Absatz sehen.

Im ersten Quartal war von der Aufholjagd aber noch nichts zu spüren. Lag Mercedes-Benz in den ersten drei Monaten 2017 noch rund 57 000 Autos vor BMW, sind es in diesem Jahr nach drei Monaten schon fast 77 000. In der zweiten Jahreshälfte soll BMW dann unter anderem in die Karten spielen, dass der beliebte SUV X3 nicht mehr nur in den USA, sondern dann auch in Südafrika und China vom Band läuft. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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