VW peilt Verschmelzung mit Porsche für Dezember an

Porsche-Hauptversammlung

VW peilt Verschmelzung mit Porsche für Dezember an
Ein neuer Plan muss her für die Fusion zwischen Porsche und VW © dpa

Für VW-Chef Martin Winterkorn hat die Eingliederung von Porsche in den Konzern oberste Priorität. Die Porsche SE hat durch die Kapitalerhöhung die Verschuldung deutlich gemindert, Hürden bleiben aber noch.

Die Fusion soll noch dieses Jahr über die Bühne gehen. „Unser klares gemeinsames Ziel ist und bleibt die Verschmelzung“, sagte Martin Winterkorn auf der Porsche-Hauptversammlung in Stuttgart. Der VW-Chef, der auch der Porsche Automobil Holding SE vorsteht, verspricht sich von der Integrierung des Sportwagenherstellers in den Volkswagen Konzern dank Synergie-Effekte entsprechende Gewinne. „Das Vertrauen zwischen Porsche und Volkswagen ist groß, und der Teamgeist stimmt“, so Winterkorn.

Außerordentliche Hauptversammlung

Für den Dezember wurde eine außerordentliche Hauptversammlung terminiert, auf der die Aktionäre der Verschmelzung zustimmen sollen. Zuvor müssen aber noch juristische Hürden übersprungen werden. Aus den USA drohen immer noch Schadensersatzklagen in Milliardenhöhe wegen während der Übernahmeschlacht vermeintlicher Verstöße gegen Aktienhandelsgesetze. Diese Klagen verhindern derzeit eine schnellere Integration.

Derweil profitiert die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE) von der bereits sehr guten Geschäftsentwicklung ihrer Beteiligungen Volkswagen und Porsche. In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2011 erreichte das Konzernergebnis nach Steuern 691 Millionen Euro, nachdem im Rumpfgeschäftsjahr 2010 vom 1. August bis zum 31. Dezember des vergangenen Jahres bereits ein Konzernergebnis nach Steuern von 1,29 Milliarden Euro ausgewiesen werden konnte. „Die Porsche SE ist auf klarem Erfolgskurs“, so Winterkorn.

Guter Zuwachs

Auch im zweiten Quartal erwirtschaftete die Porsche AG von Januar bis Mai 2011 einen Zuwachs von 38,4 Prozent. In den ersten fünf Monaten konnten insgesamt rund 50.000 Fahrzeuge verkauft werden. Angesichts einer Steigerung um 14,6 Prozent des Volkswagen Konzerns sei das eine viel versprechende Ausgangslage für den weiteren Geschäftsverlauf in diesem Jahr, sagte Winterkorn weiter. Die Porsche SE erwartet 2011 nach den Worten von Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch erneut ein positives Konzernergebnis vor Sondereffekten.

Dank der Mitte April absolvierten Kapitalerhöhung hat sich die Netto-Verschuldung der Porsche SE von rund 4,9 Milliarden Euro auf unter 1,5 Milliarden Euro gemindert. (AG)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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