Autoabsatz bleibt trotz Anstiegs ernüchternd

Autoabsatz bleibt trotz Anstiegs ernüchternd
Für die Autobranche ist bei den Neuzulassungen keine echte Erholung in Sicht. © dpa

Niveau der Neuzulassungen weiterhin deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. SUV nach wie vor gefragt. Auch E-Autos bei den Gewinnern.

Nach monatelangen Lieferschwierigkeiten verbessert sich die Situation für die Autoindustrie allmählich. Knapp 225.000 Neuzulassungen bedeuten einen Anstieg von rund 14 Prozent gegenüber dem September des Vorjahres. Auch Akku-Antriebe legten erneut zu. Fast jeder fünfte Neuwagen verfügt inzwischen über einen reinen Elektromotor.

Für zwei Drittel der deutschen Marken wies die Statistik im September Zuwächse aus, die bei Audi mit +71,8 Prozent am deutlichsten ausfielen. Zweistellig zeigte sich das Plus auch bei Mercedes (+46,1), VW (+30,2), Ford (+21,7), Mini (+19,0) und Porsche (+15,3). Die Marken Smart (-83,1) und Opel (-15,5) verbuchten hingegen zweistellige Rückgänge, BMW (-0,2) verfehlte knapp das Ergebnis des Vorjahresmonats.

Bei den Importmarken erreichte Polestar mit +114,5 Prozent den deutlichsten Zuwachs, gefolgt von Tesla (+73,7), Dacia (+71,9) und DS (+64,8). Die größten Rückgänge verzeichneten Suzuki (-55,9), Mitsubishi (-41,3) und Lexus (-40,8). Skoda war mit einem Neuzulassungsanteil von 6,5 Prozent wiederholt die stärkste Importmarke.

Deutlichster Anstieg bei Großraum-Vans

Spitzenreiter mit 31,4 Prozent sind nach wie vor SUV. Auf die Kompaktklasse entfiel ein Anteil von 16,0 Prozent, drittstärkstes Segment waren Kleinwagen mit einem Anteil von 12,5 Prozent. Die deutlichste Steigerung zeigte sich mit +74,5 Prozent bei den Großraum-Vans deren Anteil allerdings nur 2,4 Prozent betrug. Die Obere Mittelklasse legte mit +54,3 Prozent ebenfalls deutlich zu.

Knapp 20 Prozent der Erstzulassungen waren E-Autos. Mit 44.389 Neuwagen lag diese Antriebsart um +31,9 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresmonats. 68.433 Neuwagen verfügten über einen hybriden Antrieb und bewirkten einen Anteil von 30,4 Prozent (+13,8 %), darunter 28.336 Plug-in-Hybride (12,6 %/+24,1 %). Die Neuzulassungen von Pkw mit Benzinmotoren nahmen um +2,4 Prozent zu, ihr Anteil betrug 32,2 Prozent. Die Anzahl dieselbetriebener Pkw stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um +21,8 Prozent, ihr Anteil betrug 17,0 Prozent. Erdgas und Flüssiggas lagen deutlich unter einem Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der neu zugelassenen Pkw ging um -4,5 Prozent zurück und betrug 106,6 g/km.

Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), bezeichnete das zweistellige Wachstum als erfreulich. Allerdings fuße der Anstieg vor allem auf einem extrem schwachen Vorjahresmonat. Das Niveau im September liege weiterhin deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. „Die Bilanz nach drei Quartalen 2022 ist ernüchternd“, so Zirpel weiter. „Der Markt braucht dringend positive Impulse durch stabile Rahmenbedingungen und eine Unterstützung der Verbraucher angesichts steigendender Energie- und Lebenshaltungskosten.“

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