Länder sichern zügige Bearbeitung zu

Opel-Bürgschaften

Die Bundesländer mit Opel-Standorten wollen die erwarteten Bürgschaftsanträge von Opel schnell bearbeiten. Umstritten ist noch, nach welchem Schlüssel die Länder sich beteiligen.

Neue Hoffnung für Opel: Die Bundesländer mit Werken des angeschlagenen Autobauers wollen die erwarteten Bürgschaftsanträge des Autobauers rasch bearbeiten. «Dem Unternehmen wurde eine konstruktive Zusammenarbeit und eine zügige Bearbeitung zugesichert», sagte Hessens Finanz-Staatssekretär Thomas Schäfer (CDU) nach einem Treffen von Staatssekretären der vier Opel-Länder Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen am Dienstag in Frankfurt.

Parallele Durchführung

Die Ländervertreter hätten vereinbart, die jeweiligen Bürgschaftsverfahren soweit möglich parallel durchzuführen. Jedes Land werde aber anhand der jeweiligen Regularien eine eigene Entscheidung treffen. Nach der Absage des Bundes, Bürgschaften im Rahmen des Deutschlandfonds zu gewähren, habe der Autobauer noch keine neuen Anträge gestellt. Dies werde aber bald erwartet.

Über die Höhe der möglichen Kreditgarantien wurde offiziell nichts bekannt. Ursprünglich hatte Opel bei Bund und Ländern 1,5 Milliarden Euro Staatsbürgschaften beantragt. Nach der Absage des Bundes hatte Firmenchef Nick Reilly die Finanzierungslücke aber mit 800 Millionen Euro beziffert. Gleichzeitig hatte er öffentlich gesagt, er hoffe auf Länderbürgschaften in Höhe von 25 bis 50 Prozent dieser Lücke. Nach dpa-Informationen gehen die Länder aber inzwischen davon aus, dass Opel Garantien über die vollen 800 Millionen Euro beantragen werde.

Umstrittener Schlüssel

Umstritten ist dem Vernehmen nach, nach welchem Schlüssel sich die Länder an den Hilfen beteiligen sollen. Nach den früheren Anträgen über den Deutschlandfonds wäre die Aufteilung entsprechend der Zahl der Beschäftigten an den Standorten Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach berechnet worden. Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) lehnt dies aber ab. Bei einer Landesbürgschaft gehe es um hessische Steuergelder. Diese dürften ausschließlich für Restrukturierungsmaßnahmen am Standort Rüsselsheim gewährt werden. Zudem müsse sichergestellt sein, dass die Hilfen aus Hessen auch in dem Bundesland verwendet würden.

Thüringen hatte bereits angekündigt, seinen Beitrag an den Hilfen von 27,8 auf etwa 68 Millionen Euro erhöhen zu wollen. Rheinland- Pfalz will eine Bürgschaft von bis zu 100 statt 62 Millionen Euro geben. Der Hersteller rechnet mit Sanierungskosten von 3,3 Milliarden Euro, davon will General Motors 1,9 Milliarden Euro beisteuern. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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