VW-Chef Martin Winterkorn rechnet für das kommende Jahr mit einem Marktrückgang in Europa. 2012 werde für den Autobauer wesentlich härter, vor allem in Ländern wie Spanien oder Italien, sagte der Manager.
Der Autokonzern VW hat vor einem schwierigen Jahr 2012 gewarnt. "Keine Frage: 2012 wird wesentlich härter, vor allem in Europa, und das speziell in den hochverschuldeten Ländern wie Italien oder Spanien", sagte Konzernchef Martin Winterkorn dem "Handelsblatt". In Spanien komme VW beispielsweise auf einen Marktanteil von einem Viertel mit allen Marken. Der Gesamtmarkt werde 2012 vermutlich weiter schrumpfen. Darunter werde auch VW leiden.
VW erwartet Marktrückgang
"Insgesamt rechnen wir in Europa mit einem Marktrückgang", sagte Winterkorn. Aber auch die Entwicklung in anderen Weltregionen gelte es genau zu beobachten. Allerdings wachse die Nachfrage in China und Amerika weiter. "Klar ist, dass wir auch 2012 eine hohe Auslastung fahren", erklärte der Manager.
Trotz
des Streits mit Suzuki hält VW unterdessen an seiner Beteiligung am japanischen Kleinwagenspezialist fest. "Unseren Anteil an Suzuki in Höhe von 19,9 Prozent verkaufen wir nicht", sagte Winterkorn. Wenn bei Suzuki die aktuelle Führungsmannschaft nicht mit uns zusammenarbeiten wolle, dann wolle es vielleicht die nächste Generation. Die beiden Partner werfen sich gegenseitig Vertragsverletzungen vor. Suzuki dringt auf einen Rückzugs des Großaktionärs.
In diesem Jahr wird der Konzern nach Worten Winterkorns mehr als acht Millionen Autos verkaufen und damit eine Million mehr als im Vorjahr. 2010 hatte der Wolfsburger Autobauer seinen Absatz ebenfalls schon um knapp eine Million Autos erhöht. Das Jahr 2011 werde auch operativ "ein sehr gutes Jahr", sagte Winterkorn.
Davon werde die Belegschaft mit einem Erfolgsbonus auf Rekordniveau profitieren. Volkswagen
Zu der im nächsten Jahr anstehenden Tarifrunde bei Volkswagen sagte Winterkorn: "Angesichts der sich abzeichnenden konjunkturellen Probleme streben wir mindestens einen Inflationsausgleich an, und müssen dann sehen, ob wir uns darüber hinaus noch etwas leisten können." Die IG Metall will im Februar 2012 über ihre Forderungen entscheiden, die Verhandlungen beginnen voraussichtlich im Mai. In diesem Jahr hatten die VW-Beschäftigten seit 1. Mai 3,2 Prozent mehr Geld und im Februar einmalig ein Prozent ihres Jahresentgelts bekommen. (dpa)