VW will Porsche noch dieses Jahr übernehmen

3,9 Milliarden Euro für 50,1 Prozent der Anteile

VW will Porsche noch dieses Jahr übernehmen
Das Scheichtum Katar steigt bei Porsche aus. © dpa

Nach einem Medienbericht will der VW-Konzern den Sportwagenbauer noch in diesem Jahr übernehmen. Europas größter Autobauer äußerte sich indes nicht zum weiteren Zeitplan.

Der VW-Konzern will nach einem Medienbericht Porsche noch in diesem Jahr komplett übernehmen. Bislang hält VW 49,9 Prozent an der Porsche AG, die verbleibenden 50,1 Prozent könnten zum Preis von 3,9 Milliarden Euro übernommen werden. Das berichtet das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».

Ein VW-Sprecher sagte dazu auf dpa-Anfrage am Sonntag, zum weiteren Zeitplan äußere sich der Wolfsburger Autobauer nicht. «Grundsätzlich streben wir an, die Transaktion so schnell wie möglich abzuschließen.»

VW räumt Hindernisse aus dem Weg

Der «Spiegel» hatte berichtet, dass Finanzexperten einen Weg gefunden haben wollen, die Steuern für die Übernahme deutlich zu reduzieren. Die Porsche-Anteile sollten demnach nicht von VW, sondern von einer Zwischenholding erworben und gehalten werden. Wenn die Steuerbehörden diese Lösung akzeptieren, könne das Geschäft durchgezogen werden.

Ein Hindernis war bislang, dass ein Kauf der Anteile erst Ende 2014 steuerfrei wäre, sonst müsste VW mehr als eine Milliarde Euro Steuern zahlen. Dazu sagte der VW-Sprecher, zu Spekulationen über die Ausgestaltung der einzelnen Elemente eines möglichen Konzepts äußere sich Volkswagen nicht.

Auch ein zweites Hindernis soll laut «Spiegel» aus dem Weg geräumt werden: Mit einem Zusatzvertrag soll sichergestellt werden, dass Porsche innerhalb des Konzerns weitgehend eigenständig bleibt und über Investitionen und Modellpolitik selbst entscheiden kann. Das fordert der Porsche-Betriebsratsvorsitzende Uwe Hück. Er könnte in den VW-Aufsichtsrat mit einziehen und die Interessen des Sportwagenherstellers vertreten. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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