Volvo: Mit voller Konsequenz in die E-Mobilität

Volvo: Mit voller Konsequenz in die E-Mobilität
Der Volvo C40 ist auf der gleichen Plattform wie der XC40 unterwegs. © Volvo

Volvo geht seinen Weg in die E-Mobilität mit aller Konsequenz. Bis 2025 wird der Hersteller vier neue Elektroautos auf den Markt bringen, darunter auch der XC90.

Deutschland ist halt nicht die Welt. Damit zumindest tröstet sich Volvo, wenn es um Verkaufszahlen geht. Denn während die Schweden im vergangenen Jahr global mit knapp 700.000 Autos fast sechs Prozent mehr Käufer als 2020 gewinnen konnten, sackten die Neuzulassungen in Deutschland um 7,6 Prozent ab.

Die 43.616 Einheiten werden dennoch selbstbewusst als „solides Ergebnis“ eingestuft, denn Volvo hat sich besser geschlagen als viele Premium-Wettbewerber und auch besser als der Gesamtmarkt. Bestseller im Portfolio ist weiterhin der XC60, knapp vor dem kleinen Bruder XC40. Auf nicht einmal die Hälfte kommt der XC90. Was nicht wundert, das Flaggschiff der Marke biegt auf die Zielgerade seines Lebenszyklus ein.

Nachfolger des XC90 in Startlöchern

Der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern und setzt fort, was mit dem kleinen C40 im vorigen Jahr begann: die konsequente Ausrichtung auf rein batterieelektrische Antriebe. Der C40 ist das erste Modell von Volvo, das es ausschließlich als Stromer gibt. Auch im nächsten XC90, den Volvo noch Ende dieses Jahres präsentieren will, wird also weder ein Diesel, ein Benziner, noch irgendeine Art von Hybrid arbeiten. Denkbar ist, dass Volvo für Märkte, die beim Thema E-Mobilität noch weiter hinten stehen, den alten XC90 noch ein paar Jahre weiterlaufen lässt. Die Markteinführung des Neuen in Deutschland ist für Mitte 2023 vorgesehen.

Technisch basiert das zirka fünf Meter lange und bis zu siebensitzige Full-size-SUV auf der Scalable Product Architecture (SPA) der zweiten Generation. Sie nutzt auch der im selben US-Werk (Charleston/South Carolina) gebaute Polestar 3.

SPA II komplette Neukonstruktion

Bei der SPA II handelt es sich dennoch um eine nahezu komplette Neukonstruktion, weil es eine dezidierte E-Plattform ist. Wie üblich, ermöglicht sie den Designern kurze Überhänge, einen langen Radstand, eine flache Bodenstruktur und mehr Platz im Innenraum.

Letzterem will Volvo eine „skandinavische Wohnzimmeratmosphäre“ spendieren, wie es aus Göteborg heißt. Mit Details zu Leistungen, Batteriegrößen und Reichweiten halten sich die Schweden noch zurück. Ebenso, was den Namen betrifft, denn die Nomenklatur aus Buchstaben und Ziffern soll fallen. Dies zumindest deutete der vor wenigen Tagen ausgeschiedene CEO Håkan Samuelsson an. Die Runde im Netz macht derzeit der Name „Embla“.

Vier neue Stromer bis 2025

Volvo plant, bis 2025 fünf reine Stromer im Programm zu haben. Neben C40 und dem Nachfolger des XC90 steht unter anderem noch ein Crossover auf der Liste, das zwischen XC90 und XC60 positioniert wird und voriges Jahr als Concept Recharge vorgestellt wurde. Bezeichnend ist dessen gestreckte, kombi-ähnliche Silhouette. Gut möglich, dass Volvo mit dem Serienmodell (bisweilen tauchte die Bezeichnung XC80 auf) sich dann keine zwei klassischen Kombis wie V60 und V90 nebeneinander leisten wird. Weitergebaut aber wird auf jeden Fall die Limousine S90, was aus weltweiter Sicht auch sinnvoll scheint.

Auch unterhalb des XC40/C40 ist etwas in Planung. Im zweiten Halbjahr 2023 will man ein elektrisches City-SUV fürs Kompaktsegment vorstellen. Der Markstart in Deutschland erfolgt noch im selben Jahr. Das bislang als XC30 oder XC20 bezeichnete Modell basiert auf der neuen SEA-Plattform (Sustainable Experience Architecture), die weitestgehend vom chinesischen Mutterkonzern Geely entwickelt wurde. In China soll der kleine Stromer auch vom Band laufen, gemeinsam mit Derivaten von Geely, Polestar, Lynk & Co sowie Lotus. Die SEA-Plattform sieht unterschiedliche Batteriegrößen und Antriebskonzepte mit einem und zwei Elektromotoren vor.

Ein großes Thema bei der Elektrifizierung seiner neuen Baureihen ist bei Volvo die Batterie. Ab zirka Mitte des Jahrzehnts sollen aus der Kooperation mit Northvolt in einem eigens dafür geschaffenen Werk in Göteborg CO2-neutrale Batteriezellen hergestellt werden. Beim Energieinhalt wird im Vergleich zu heute eine Verdopplung angestrebt. Für 2030 – dann will Volvo nur noch E-Autos anbieten – steht als Ziel eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern im Raum. (SP-X)

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