Konzerne forcieren Wasserstoffantrieb

Mehrere europäische Autohersteller und Mineralölunternehmen wollen die Entwicklung von Autos mit Wasserstoff-Antrieb verstärken. Mit der Markteinführung entsprechender Modelle sei ab 2015 zu rechnen, erklärten die Unternehmen auf dem Pariser Autosalon.

Bei mehreren Automobil- und Mineralölkonzernen wird die Entwicklung von wasserstoffbetriebenen Autos und einer entsprechenden Infrastruktur offenbar ausgebaut. Man wolle Wasserstoff als Energieträger für den Verkehr in Europa voranbringen und habe sich dazu auf einen Aktionsplan geeinigt, erklärten Volkswagen, BMW, DaimlerChrysler, Ford, General Motors Europa und MAN sowie die beiden Energieunternehmen Shell und Total France am Freitag in Brüssel. Mit der potenziellen Markteinführung wasserstoffbetriebener Fahrzeuge sei ab etwa 2015 zu rechnen.

In der deutschen Hauptstadt Berlin sollen als erstes «Leuchtturmprojekt» vermehrt Pkw und Stadtbusse mit dem alternativen Antrieb fahren. Konkret heiße das, dass es in Berlin größere Fahrzeugflotten und mehr Wasserstoff-Tankstellen geben werde, um die Ressourcen optimal zu nutzen und die Erkenntnisse zu maximieren, sagte eine Sprecherin von DaimlerChrysler. Außerdem sollen in weiteren Städten und Regionen Stadtbusse mit Wasserstoff- oder Brennstoffzellen-Antrieb getestet werden.

Gemeinsame Marktvorbereitung

Die Autokonzerne entwickeln seit geraumer Zeit als Alternative zu Benzin- oder Dieselmotoren unweltfreundliche Brennstoffzellen- Antriebe oder Wasserstoff-Verbrennungsmotoren. Für eine Serienfertigung ist ein Tankstellen-Netz für Wasserstoff unabdingbar. Deshalb wird die Zusammenarbeit von Autobauern und Energiekonzernen in der Branche als wichtiger Schritt gesehen. Denn damit werde die Lücke zwischen den derzeitigen Demonstrationsaktivitäten wie etwa mit der Brennstoffzellen-A-Klasse von Mercedes-Benz und zukünftigen serienreifen Wasserstoff-Fahrzeugen einschließlich des Aufbaus einer entsprechenden Infrastruktur geschlossen, hieß es.

Zwar würden die Automobilkonzerne jeweils ihre eigenen Zeitplanung verfolgen, die neue Gruppe habe aber gemeinsame Meilensteine über einen Zeitraum von zehn Jahren bestimmt. Darin seien die Weiterentwicklung der Technologie sowie Kostenreduzierungen und die Marktvorbereitung vorgesehen.

Vorheriger Artikel24 Stunden: David gegen Goliath
Nächster ArtikelAlles ist möglich

Keine Beiträge vorhanden