Ukraine: Porsche stellt Produktion im Werk Leipzig ein

Fehle Teile

Ukraine: Porsche stellt Produktion im Werk Leipzig ein
Produktion im Porsche-Werk in Leipzig. © dpa

Die Lieferengpässen wegen des Krieges in der Ukraine treffen immer mehr Hersteller. Nun gab Porsche bekannt, seine Produktion in Leipzig auszusetzen.

Die Fabrik sei gezwungen, die Produktion von Mittwochnachmittag an zunächst bis zum Ende der kommenden Woche auszusetzen, teilte ein Sprecher am Mittwoch mit. Im Leipziger Werk werden die Modelle Macan und Panamera gebaut. Für die 2500 betroffenden Beschäftigten werde Kurzarbeit beantragt.

In Stuttgart-Zuffenhausen, wo der Taycan und der 911 gebaut wird, wird laut Mitteilung die Produktion in dieser Woche noch aufrechterhalten. «Die weiteren Schritte erfolgen in einem geordneten Prozess. In den kommenden Tagen und Wochen werden wir auf Sicht fahren und die Lage kontinuierlich neu bewerten.» Die Volkswagen-Tochter Porsche bezieht nach Angaben aus Branchenkreisen bisher Kabelbäume aus der Westukraine.

Hoffen auf diplomatische Lösung

Der Porsche-Sprecher sagte weiter: «Der Volkswagen-Konzern blickt mit großer Sorge und Betroffenheit auf die Situation in der Ukraine.» Man hoffe auf eine schnelle Einstellung der Kampfhandlungen und eine Rückkehr zur Diplomatie. «Wir sind überzeugt, dass eine nachhaltige Lösung des Konflikts nur auf Grundlage des internationalen Rechts erfolgen kann.» Bei allen Aktivitäten vor Ort stehe die Sicherheit und Unversehrtheit der Menschen an erster Stelle. Die Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit würden fortlaufend durch Experten ermittelt, teilte der Porsche-Sprecher mit.

Bereits am Dienstag hatte VW bekanntgeben, dass die Zulieferprobleme Auswirkungen auf die Produktion haben. Nach den Werken in Sachsen in dieser Woche kommen nun auch auf andere Standorte entsprechende Einschränkungen zu, wie es am Dienstag in einem Brief von Einkaufsvorstand Murat Aksel, Personalvorstand Gunnar Kilian und Betriebsratschefin Daniela Cavallo an die Belegschaft hieß.

Verringerte Produktion in Wolfsburg

Demnach wird voraussichtlich ab der kommenden Woche die Fertigung am Stammsitz Wolfsburg «gestuft auf verschiedenen Linien» verringert. «In der Kalenderwoche 11 werden wir in Wolfsburg, Stand heute, nicht fertigen können.»

In Hannover könne es von der zehnten Kalenderwoche an einen Stillstand der Autoproduktion geben. «Im Werk Emden befinden wir uns noch in Ausplanung.» Auch die konzerninternen Zulieferwerke seien betroffen. Die Lage müssen für jeden Standort differenziert betrachtet werden. Im Fall der sächsischen Werke waren ausbleibende Lieferungen für Kabel zum Problem geworden. «Unsere Taskforce arbeitet weiterhin bereichs- und markenübergreifend an Lösungen», erklärte die VW-Führung. Auch Skoda hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass es zu Problemen mit fehlenden Teilen wegen des Ukraine-Krieges komme und man deshalb seine Produktion einschränken müsse. (dpa)

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