Saab-Mitarbeiter warten auf August-Löhne

Autobauer mit Zahlungsschwierigkeiten

Saab-Mitarbeiter warten auf August-Löhne
Für die schwedische Traditionsmarke Saab gibt es einen Käufer. © dpa

Die Zukunft des schwedischen Autobauers Saab bleibt ungewiss. Die Mitarbeiter müssen auf ihre Augustlöhne warten. Das Unternehmen wartet noch auf die zugesagten Gelder von Investoren.

Zum dritten Mal in Folge kann der angeschlagene schwedische Autohersteller Saab seinen Arbeitern die Monatslöhne nicht pünktlich zahlen. «Wir arbeiten intensiv daran, sie zu bezahlen», sagte Saab-Sprecherin Gunilla Gustavs am Donnerstag im schwedischen Rundfunk. Das Unternehmen mit rund 3800 Mitarbeitern kämpfe weiter um zugesagte Finanzspritzen.

Saab wartet auf Geld der Investoren

Bereits am Dienstag hatte Saab in Trollhättan mitgeteilt, dass es noch auf das versprochene Geld von Investoren warte. Die Beschäftigten müssten mit einer verspäteten Auszahlung der Gehälter für August rechnen. Um die Mitarbeiter zu bezahlen, will die schwedische Vollzugsbehörde Geld beschlagnahmen, wenn sie welches auf den Saab-Konten findet. Am Freitag sollten den etwa 1000 Angestellten die Gehälter ausgezahlt werden. Gewerkschaftsführerin Cecilia Fahlberg kündigte an, mit rechtlichen Mitteln ausstehende Gehälter einzufordern, wenn Saab-Beschäftigte ihre Gehälter nicht pünktlich erhalten.

Saab galt Ende Juni als insolvenzgefährdet, als sowohl Löhne für die Arbeiter wie auch Gehälter für Angestellte erst mit Verzögerung ausgezahlt werden konnten. Um die Juli-Gehälter der Beschäftigten zahlen zu können, wurden Aktienpakete an einen Investor verkauft. Zuvor waren bereits Anteile an einer Fabrik veräußert worden.

Die Produktion in Saabs wichtigster Fabrik in Trollhättan ruht praktisch seit April. Anfang 2010 hatte der kleine niederländische Sportwagenhersteller Spyker Cars (jetzt Swedish Automobile) das Unternehmen erworben und ringt nun um eine langfristige Finanzierung. Bei der Suche nach Investoren unterstützt eine amerikanische Investmentbank das Unternehmen nach Saab-Angaben. Demnach verkaufte das Unternehmen zudem vier Millionen Aktien. Ursprünglich wollte Saab die Produktion Ende dieses Monats wieder aufnehmen. Saab-Chef Victor Muller steht derzeit für Interviews zur Zukunft des Unternehmens nicht zu Verfügung.

Seine Teilnahme an der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt/Main hatte Saab absagen müssen, man wolle sich nun auf die Aufnahme der Produktion konzentrieren, hatte ein Saab-Sprecher der Autogazette gesagt. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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