Die europäischen Opel-Händler fordern vom Autohersteller deutliche Zeichen für die Zukunft. Opel habe die richtigen Produkte, aber laut dem Händlerverband nicht die richtige Marktpositionierung.
Die Opel-Händler in Europa drängen den angeschlagenen Autobauer zu mehr Offenheit. «Opel muss Farbe bekennen», forderte der Vorsitzende des europäischen Opel-Händlerverbands EURODA und Opel-Aufsichtsratsmitglied Jaap Timmer in der «Automobilwoche». Nur so könne verlorenes Vertrauen wieder hergestellt werden, sagte Timmer der Branchen- und Wirtschaftszeitung. Es gebe Kunden, die sich bereits um ihre Garantierechte und Ersatzteilversorgung sorgten. Eine klare Sprache gegenüber Kunden und Mitarbeitern sei nötig. «Ich bin zu 100 Prozent dafür, dass Opel eine PR-Offensive startet und deutliche Zeichen setzt, dass die Marke eine gute Zukunft hat.»
Im Wettbewerb eher mit Skoda als mit VW
Im Kampf ums Markenimage rät Timmer, Opel solle sich klarer positionieren und nicht ins Premiumlager schielen. «Ich sehe uns zurzeit eher im Wettbewerb mit Skoda als mit der Marke Volkswagen.» Opel habe die richtigen Produkte, aber nicht die richtige Marktpositionierung.
Nach Timmers Ansicht würden die Kunden nicht negativ auf eine Verlagerung der Produktion ins Ausland reagieren. «In vielen Ländern spielt das keine Rolle. Nach dem Aus für das Werk in Antwerpen ist der Absatz von Opel in Belgien gestiegen.» Deutsche Medien würden die Schuld für Opels Misere zwar oft bei der «bösen Mutter GM» suchen, doch das greife zu kurz. «Opel kann sich glücklich schätzen, eine Mutter zu haben, die wieder richtig Geld verdient. Sonst würden die Sparmaßnahmen noch härter ausfallen.» (dpa)