Die harte Sanierung beim Autobauer Opel greift. Im vergangenen Jahr konnten die Rüsselsheimer ihren Betriebsgewinn im Vergleich zu 2018 deutlich ausbauen.
Opel steigerte ihn auf 1,1 Milliarden Euro ausgebaut. Das sagte der Finanzvorstand des französischen Mutterkonzerns PSA, Philippe de Rovira, am Mittwoch in Rueil-Malmaison bei Paris vor Medienvertretern.
2018 hatte Opel mit der britischen Schwestermarke Vauxhall einen operativen Gewinn von 859 Millionen Euro eingefahren. Opel gehört seit Sommer 2017 zu PSA. Bei der Sanierung blieben viele Arbeitsplätze auf der Strecke. Von dem operativen Milliardengewinn profitieren auch die Opel-Mitarbeiter. Jeder Beschäftigte in Europa erhalte eine Erfolgsprämie von 600 Euro, kündigte Opel-Chef Michael Lohscheller am Mittwoch in Rüsselsheim an. Es handele sich um den ersten Bonus seit 1997.
PSA steigert Nettogewinn
Der PSA-Konzern, zu dem auch die französischen Traditionsmarken Peugeot und Citroën gehören, steigerte im vergangenen Jahr seinen auf die Muttergesellschaft entfallenden Nettogewinn um gut 13 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Das war ein neuer Rekord. Ausschlaggebend dafür waren laut De Rovira Kostensenkungen und neue Automodelle. Der Umsatz des Konzerns wuchs um ein Prozent auf 74,7 Milliarden Euro.
Wie PSA weiter mitteilte, wuchs der Umsatz im Automobilgeschäft um 0,7 Prozent auf 58,943 Milliarden Euro. Zurückzuführen sei dieser Zuwachs auf Verbesserungen im Produktmix (+4,3 Prozent) und bei den Preisen (+1,2 Prozent). Durch diese Steigerungen konnten die Auswirkungen der rückläufigen Verkäufe an Partner (-1,7 Prozent), der Wechselkursveränderungen (-0,5 Prozent) und im Volumen- und Ländermix (-2,4 Prozent) ausgeglichen werden.
Rückgang des europäischen Marktes erwartet
Für dieses Jahr erwartet die PSA-Gruppe einen Rückgang des europäischen Automarktes um drei Prozent, auch die Marktentwicklung in Russland wird als rückläufig (- 2 Prozent) erwartet. Für das Automobilgeschäft hat sich der französische Autobauer für den Zeitraum 2019 bis 2021 als Ziel eine durchschnittliche operative Marge von 4,5 Prozent gesetzt.
Konzernchef Carlos Tavares betonte, der Autobauer wolle dank der angekündigten Fusion mit dem italienisch-amerikanischen Hersteller Fiat Chrysler eine „neue Ära“ einläuten. Die Konzerne wollen den viertgrößten Automobilhersteller der Welt bilden. Der Zusammenschluss soll spätestens im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen werden. (AG/dpa)