Darauf dürften die Opel-Mitarbeiter gewartet haben. Nach dem es immer wieder Gerüchte um die Zukunft des Autobauers gegeben hat, hat sich GM-Boss Dan Akerson klar zur Zukunft der Marke bekannt.
GM-Boss Dan Akerson hat sich am Donnerstag zur Zukunft des Autobauers Opel bekannt. Vor mehreren Tausend Mitarbeitern bei einer Informationsveranstaltung in Rüsselsheim sagte Akerson nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa: «Manche Analysten haben ... empfohlen, Opel zu verkaufen oder das Europageschäft einfach ganz aufzugeben und der Konkurrenz zu überlassen. Nichts liegt mir ferner als das», sagte der Chef der Opel-Mutter General Motors.
Opel spiele eine wichtige Rolle für die Produktentwicklung im Konzern weltweit. Dies gelte etwa in Sachen CO2-Einsparung. Die Mitarbeiter nahmen die Aussagen von Akerson nach Angaben eines Sprechers mit Szenenapplaus auf.
Starke Präsenz in Europa nötig
Als globaler Automobilkonzern brauche GM eine starke Präsenz in Europa, betonte Akerson. Und zwar mit Design- und Entwicklungszentrum, Produktion und einer Verkaufsorganisation. Zwar gebe es auch Platz für Chevrolet: «Aber zum großen Teil erfüllt Opel diese Aufgabe für GM. Wir wollen, dass beide Marken wachsen – und zwar profitabel.»
Opel verliert seit Jahren Geld, allein 2012 erwartet GM in Europa ein Minus von 1,5 Milliarden bis 1,8 Milliarden Dollar (bis zu 1,4 Mrd Euro). Frühestens zur Mitte des Jahrzehnts rechnet GM mit einer schwarzen Null vor Sonderkosten. In trockenen Tüchern ist die Rückkehr in die Gewinnzone aber nicht. Akerson betonte, dass es sich nur um ein Ziel handele, nicht um ein Versprechen: «Wir müssen mit unserem Plan noch einige Hürden nehmen.»
Fixkosten gesenkt
Allerdings habe die defizitäre Tochter schon Fortschritte gemacht. „Es gibt mehrere positive Signale, die zeigen, dass der neue Unternehmensplan greift“, sagte der GM-Boss und verwies dabei auf die Senkung der Fixkosten um 300 Millionen Dollar im laufenden Jahr. „Wir setzen auf unsere eigene, harte Arbeit – und warten nicht auf Rückenwind vom Markt“, so Akerson.
GM investiere weiter in neue Opel-Modelle und -motoren, sagte Akerson: «Um es ganz deutlich zu sagen: Wenn wir vorhätten, Opel in die Insolvenz zu treiben oder vor sich hin dümpeln zu lassen bis sich die Wirtschaft erholt, würden wir unsere Zeit und unser Geld nicht für diese Investitionen verwenden, soviel ist sicher.» Opel hat eine umfassende Produktoffensive mit Fahrzeugen wie dem Mokka und dem Adam gestartet, die beide in Segmenten unterwegs sind, die mit starkem Wachstum versehen sind. Für den Mokka liegen bereits 50.000 Bestellungen vor.
Gleichzeitig hob Akerson die Bedeutung der Allianz mit dem französischen Autokonzern PSA Peugeot Citroën hervor. Das Abkommen im Bereich Logistik trete 2013 in Kraft, die Vereinbarung über den gemeinsamen Einkauf stehe kurz vor dem Abschluss: «Beides wird uns Einsparungen durch dringend notwendige Skaleneffekte bringen.» Zuletzt hatten Medien berichtet, die Zusammenarbeit könne scheitern. Akerson ging darauf nicht ein, betonte aber: «In wichtigen Bereichen mangelt es uns noch an Volumen... Und wenn die Lösung dafür eine Zusammenarbeit mit PSA ist, dann machen wir das.»
Akerson zeigte sich bei seiner Rede zudem zuversichtlich, dass Opel auch in diesem Jahr mehr als eine Millionen Fahrzeuge verkaufen werde. (AG/dpa)