BMW denkt über eine Verlegung der Produktion des elektrischen Mini aus dem Stammwerk im britischen Oxford nach. Mögliche Zölle als Folge des Brexit könnte die BMW-Tochter auf diesem Weg umgehen.
Der Autobauer BMW prüft einem Pressebericht zufolge den Bau des Elektromodells seiner britischen Kleinwagenmarke Mini in Deutschland. Das Stammwerk in Oxford sei für das Projekt nicht mehr gesetzt, der Dax-Konzern denke über eine Fertigung in Leipzig oder Regensburg nach, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise.
Zudem sei auch der niederländische Auftragsfertiger Nedcar im Rennen, der bereits das Mini Cabrio und den Geländewagen herstellt. Ein Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
Entscheidung im zweiten Halbjahr
Im zweiten Halbjahr müsse BMW entscheiden, wo der künftige Elektro-Mini gebaut wird, hieß es in der Zeitung. Die britische Premierministerin Theresa May hatte einen sogenannten "harten" Brexit angekündigt - also das Ausscheiden Großbritanniens nicht nur aus der EU, sondern auch aus dem gemeinsamen Binnenmarkt.
Mögliche Zölle und andere Handelsbeschränkungen würden die Produktion auf der Insel für den Export verteuern. Derzeit baut BMW in seinem Werk in Oxford rund 211.000 Mini pro Jahr, zusätzlich knapp 4000 Rolls-Royce. Acht von zehn in Großbritannien hergestellten Fahrzeugen des Konzerns werden ins Ausland exportiert. (dpa)