Der Automobilzulieferer Honsel erhält einen kanadischen Eigentümer. Das Unternehmen Martinrea erhielt den Zuschlag des Gläubiger-Ausschusses.
Der Bieterwettkampf um den Automobilzulieferer Honsel aus dem sauerländischen Meschede ist beendet. Der Gläubigerausschuss der insolventen Leichtmetallgießerei hat am Mittwochabend der Übernahme durch den kanadischen Automobilzulieferer Martinrea und den Finanzinvestor Anchorage zugestimmt. «Wir wollen diesen Informationen nicht widersprechen», bestätigte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag entsprechende Medienberichte.
Seit Oktober in Insolvenz
Honsel machte mit 4000 Mitarbeitern zuletzt einen Jahresumsatz von 540 Millionen Euro. Das Unternehmen war durch Kreditbelastungen aus der Übernahme durch den Investor RHJ in finanzielle Schieflage geraten und hatte im Oktober vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet. Unter Führung des Insolvenzverwalters Frank Kebekus wurde Honsel wieder profitabel.
Nach der Entscheidung des Gläubigerausschusses werde man nun mit Martinrea und Anchorage weiterverhandeln, sagte der Honsel-Sprecher. Unklar sei, wann die Verträge unterschriftsreif seien. Nach Informationen der «Financial Times Deutschland» soll Martinrea mehr als 50 Prozent von Honsel bekommen und die operative Führung übernehmen. (dpa)