Rekordstrafe statt Schuldeingeständnis

Toyota

Rekordstrafe statt Schuldeingeständnis
Die Unfälle in den USA basierten auf Fahrfehlern © Foto: Toyota

Toyota scheint die in den USA verhängte Rekordstrafe zu akzeptieren. Allerdings müsse für den Autokonzern im Gegenzug der Standard-Fall eintreten.

Der von einem Rückrufdebakel erschütterte Autohersteller Toyota will nach amerikanischen und japanischen Medienberichten in den USA eine Rekordstrafe von 16,4 Millionen Dollar akzeptieren. Ein Sprecher des Konzerns sagte dazu am Montag in Tokio, es sei noch nichts entschieden. Ansonsten wolle man dazu keinen weiteren Kommentar abgeben. Das "Wall Street Journal" hatte am späten Sonntagabend unter Berufung auf einen Beamten des US- Verkehrsministeriums berichtet, Toyota vermeide durch Annahme der Vereinbarung mit den US-Behörden ein formales Schuldeingeständnis.

Schuldeingeständnis schwächt Position

Sollte die US-Behörde für Verkehrssicherheit Toyota dies allerdings verwehren, könnte der Konzern die erwogene Zahlung der Strafe auch noch verweigern, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Toyota müsse der Behörde an diesem Montag mitteilen, ob das Unternehmen zur Zahlung bereit sei. Der Automobilhersteller habe 30 Tage Zeit, die Strafe zu zahlen, so das "Wall Street Journal" weiter. Eine solche Abmachung mit den US-Behörden, mit der Toyota um ein Schuldeingeständnis herumkäme, sei in diesen Fällen "Standard", erklärte der US-Beamte. Ein Schuldeingeständnis würde die Position von Toyota in zivil- und strafrechtlichen Verfahren schwächen.

Verkehrsminister Ray LaHood hatte Toyota vorgeworfen, das Problem der klemmenden Gaspedale vier Monate lang verschwiegen zu haben. Spätestens Ende September 2009 habe der Hersteller davon gewusst. Dies belegten Reparaturanweisungen, die Toyota an seine Vertriebspartner in Europa und Kanada versandt habe. Der Rückruf wegen der festhängenden Pedale startete in den USA im Januar. Toyota musste weltweit 8,5 Millionen Wagen zurückrufen, auch wegen rutschender Fußmatten und kurzzeitig aussetzender Bremsen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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