Autogipfel: E-Autos müssen günstiger werden

Autogipfel: E-Autos müssen günstiger werden
Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben vor dem Autogipfel ein riesiger Ölfass vor dem Kanzleramt platziert. © dpa

Das Ziel von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 ist kaum noch zu erreichen. Um es ansatzweise zu schaffen, braucht es günstigere Preise. Darüber herrschte bei den Teilnehmern des Autogipfels Einigkeit.

Bei einem Autogipfel im Kanzleramt haben Bundesregierung und Industrie einen Schulterschluss beim Ausbau der Elektromobilität gesucht. Der Sprecher der Bundesregierung teilte nach dem Treffen im Kanzleramt am Montag mit: «Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass mit Blick auf den Hochlauf der Elektromobilität, aber auch die digitale Transformation, eine erfolgreiche Zukunft automobiler Wertschöpfung in Deutschland nur gemeinsam erreicht werden kann.»

Im Mittelpunkt des Gesprächs habe die Frage gestanden, wie das Ziel von 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis 2030 in Deutschland erreicht und die Verbreitung von vollelektrischen Pkw langfristig gestärkt werden könne. Vollelektrische Pkw könnten maßgeblich zur Emissionsminderung und Dekarbonisierung im Verkehrsbereich beitragen.

Preise für E-Autos müssen runter

Die Teilnehmer der Runde seien sich einig gewesen, dass die Anschaffungskosten von elektrischen Pkw gesenkt werden müssten, um das Ziel von 15 Millionen E-Autos zu erreichen, so der Sprecher. Auch die Modellbreite müsse erhöht werden. Bisher gibt es kaum bezahlbare E-Autos unter 30.000 Euro. Citroen hat unlängst mit dem e-C3 ein E-Auto für 2024 für 23.300 Euro angekündigt, auch der Renault R5 soll unter 25.000 Euro kosten.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) begrüßte das klare Bekenntnis der Automobilindustrie, auch selbst in Ladeinfrastruktur zu investieren – dies sei beim Autogipfel bekräftigt worden. Die Transformation könne nur gemeinsam gelingen.

Protest von Greenpeace

Begleitet wurde der Autogipfel von einer Demonstration der Umweltschutzorganisation Greenpeace. 20 Aktivisten haben dabei mit einem überdimensionalen Ölfass von knapp vier Meter Länge und zweieinhalb Meter Durchmesser für einen schnelleren Ausstieg aus dem klimaschädlichem Erdöl protestiert.

Mit dieser Aktion machten sie darauf aufmerksam, dass fast zwei Drittel des deutschen Ölverbrauchs auf den Straßenverkehr entfallen. Deutschland klebt am Öl, weil Olaf Scholz’ Bundesregierung auf dem Weg zu einer sauberen Mobilität schlingert”, sagt Greenpeace-Mobilitätsexpertin Lena Dona. “Statt einigen wenigen den Dienstwagen zu verbilligen, sollte die Bundesregierung konsequent in eine bessere Bahn für alle investieren. Statt zuzusehen, wie Jahr für Jahr immer größere Verbrenner zugelassen werden, sollten schwere Spritschlucker mit einer Neuzulassungssteuer teurer werden und diese Einnahmen eine Prämie für sparsame E-Autos finanzieren. Das wäre gerecht.” (mit dpa)

Keine Beiträge vorhanden