Die Autoimporteure fürchten, dass nach der Kürzung der Kaufprämie Elektroautos unattraktiver werden. Alternative Antriebe müssten bezahlbar bleiben, so der VDIK.
Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) reagierte damit am Freitag auf die Neuregelung der Förderung für elektrifizierte Fahrzeuge. So fällt Ende des Jahres die Förderung für Plug-in-Hybride komplett weg und der staatliche Zuschuss für Elektroautos sinkt für Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis von 40.000 Euro um 1500 Euro auf 4500 Euro.
Für teurere Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis von 65.000 Euro gibt es nur noch 3000 Euro statt 5000 Euro. Ab 2024 sinkt die Prämie dann weiter. Zudem besteht nur ein begrenzter Fördertopf bis zum Jahr 2025.
„Kürzung zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt“
„Das neue Jahr konfrontiert die Kunden in Deutschland mit höheren Kosten für klimafreundliche Autos. Durch die stark steigenden Strompreise wird der Betrieb von Elektrofahrzeugen deutlich teurer. Hier hat es die Bundesregierung leider versäumt gegenzusteuern, Ladestrom für neue E-Autos wurde bei der Verabschiedung der Strompreisbremse nicht berücksichtigt“, sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel.
Wie Zirpel hinzufügte, käme die Kürzung der staatlichen Kaufförderung „zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Bei steigenden Strompreisen und sinkender Förderung drohen E-Fahrzeuge unterm Strich unattraktiver zu werden. Damit wachsen die Risiken für den weiteren Erfolg der Elektromobilität 2023 erheblich“, so der VDIK-Chef weiter.
Für den VDIK müssten Industrie und Politik gemeinsam dafür sorgen, dass „Mobilität auch im Zeitalter der alternativen Antriebe bezahlbar bleibt. Die Bundesregierung sollte das kommende Jahr nutzen, um die finanziellen Rahmenbedingungen der alternativen Antriebe neu auszutarieren“.
Euro 7 stellt Hersteller vor Herausforderungen
Der Importeurs-Verband sorgt sich angesichts der Pläne für die neue Abgasnorm Euro 7 darum, das kleine und mittlere Fahrzeuge mit sparsamen Benzin- oder Dieselmotoren durch eine aus ihrer Sicht übertriebene Förderung aus dem Markt gedrängt würden. Die neue Regelungen würden nach Auffassung des VDIK die Hersteller zu neuen umfangreichen Investitionen in diese Technologie zwingen, damit die schärferen Abgasregeln erfüllt werden. „Das ist kontraproduktiv und kann dazu führen, dass die Produktion von sehr sparsamen kleinen Verbrenner-Fahrzeugen zu teuer wird. Menschen, die mit solchen Fahrzeugen ihre Alltagsmobilität kosten- und emissionseffizient organisieren, wären dann die Leitragenden“, so Zirpel.
Der VDIK erwartet für 2023 einen leicht erholten Automarkt. Von 2,75 Millionen Neuzulassungen. Das entspricht einem Zuwachs von 6 Prozent gegenüber diesem Jahr. Nach dem Wegfall der Förderung für Plug-in-Hybride erwartet der VDIK einen Rückgang von zwölf Prozent auf 290.000 Fahrzeuge mit dieser Antriebstechnologie. Bei den reinen E-Autos wird indes ein Plus um 22 Prozent auf 500.000 Einheiten erwartet.