VW lastet Stammwerk besser aus

Volkswagen will die Produktion des Golf mit Rechtslenkung nach Wolfsburg verlagern. Welchen Ausgleich die Fabrik im südafrikanischen Uitenhage bekommt steht noch nicht fest.

Volkswagen will sein Stammwerk Wolfsburg stärken und weitere Produktionskapazitäten für das wichtigste Modell Golf schaffen. Dazu solle die Produktion des Rechtslenker-Golfs für den asiatisch-pazifischen Raum aus der südafrikanischen Fabrik Uitenhage ab Mitte 2008 nach Wolfsburg verlagert werden, hieß es am Freitag in Unternehmenskreisen. Entsprechendes hatte die «Wolfsburger Allgemeine Zeitung» berichtet. Wie es weiter hieß, es sei noch unklar, welchen Ersatz Uitenhage bekomme. Deswegen gebe es auch noch keine endgültige Entscheidung über die Verlagerung. Ein VW-Sprecher sagte: «Wir nehmen zu Produktplanungen keine Stellung.»

VW in der Pflicht

In der Tarifrunde 2006 hatte der VW-Vorstand der IG Metall unter anderem Produktionszusagen für die westdeutschen Werke gegeben - im Gegenzug hatte die Gewerkschaft deutlich längeren Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich zugestimmt. Zu den Zusagen zählte auch ein neues Modell für Wolfsburg - dies soll nun der bisher in Südafrika gefertigte Rechtslenker-Golf sein.

Mit dem Modell soll Wolfsburg 40.000 bis 45.000 zusätzliche Fahrzeuge bekommen. Damit sollen 1100 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Diese wären im Zuge der Umstellung auf den neuen Golf im Herbst 2008 und Produktivitätsfortschritten zu viel an Bord. Im Stammwerk Wolfsburg sollen dann künftig rund 480.000 Fahrzeuge pro Jahr produziert werden.

Ungewisse Zukunft

Die Verlagerung nach Wolfsburg wäre ein großer Verlust für das südafrikanische Werk Uitenhage. Die Fertigung des Rechtslenker-Golfs macht dort etwa ein Drittel der Gesamtproduktion aus. Neben dem Golf werden in Uitenhage vor allem Polo-Modelle gebaut. Dem Zeitungsbericht zufolge soll das Werk als Ausgleich für die Verlagerung der Golf-Fertigung ein zusätzliches Polo-Modell erhalten. In den Unternehmenskreisen hieß es aber, dies sei noch nicht entschieden. VW hat in Südafrika rund 6600 Beschäftigte.

Volkswagen hatte zuletzt die Golf-Fertigung im Werk Brüssel aus Kostengründen nach Deutschland verlagert und in diesem Zusammenhang tausende Stellen gestrichen. Dies hatte für heftige Proteste gesorgt. Inzwischen hat die VW-Tochter Audi das Werk Brüssel übernommen und baut dort künftig den Audi A1. (dpa)

Keine Beiträge vorhanden