Volvo baut für die Zukunft vor. Der schwedische Automobilhersteller hat das Konzept mit zwei unterschiedlichen Kraftstoffen stark erweitert. Eine Serienproduktion liegt aber noch in weiter Ferne.
Volvo hat ein Versuchsfahrzeug vorgestellt, das mit fünf unterschiedlichen Kraftstoffen betrieben werden kann. Mit diesem «Multi-Fuel-Concept» wollen die Entwickler verschiedene alternative Kraftstoffe kombinieren, teilte das schwedische Unternehmen beim Wettbewerb «Challenge Bibendum» in Paris mit. Zugleich soll damit der unterschiedlich weit entwickelten Versorgungsinfrastruktur in Europa Rechnung getragen werden.
Bis zu 700 Kilometer Reichweite
So kann der umgerüstete V70 nicht nur mit Benzin und dem aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellten Bio-Ethanol betrieben werden: Er verbrennt auch Erdgas, Bio-Methan und «Hythan», das aus 10 Prozent Wasserstoff und 90 Prozent Methan besteht. Für die flüssigen Kraftstoffe gibt es nach Angaben von Entwickler Mats Moren einen auf 29 Liter verkleinerten Benzintank, für die drei Gase stehen ein großer und zwei kleine Tanks mit zusammen 98 Litern Volumen zur Verfügung. Alle Tanks sind im Unterboden integriert. Komplett betankt kommt der V70 nach Unternehmensangaben mehr als 700 Kilometer weit.
Angetrieben wird das Konzeptfahrzeug von einem neu entwickelten Zweiliter-Motor mit Turboaufladung, der laut Volvo 147 kW/200 PS erreicht. Er beschleunigt den Kombi in 8,7 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Dabei macht es dem Entwickler zufolge keinen spürbaren Unterschied, mit welchem Sprit der Wagen gerade unterwegs ist. Zwischen flüssigem oder gasförmigem Kraftstoff wechselt die Elektronik je nach Vorrat automatisch - oder der Fahrer schaltet per Knopfdruck hin und her.
Flex-Fuel-System wird ausgebaut
Laut Mats Moren erfüllt der Versuchswagen alle gängigen Schadstoffnormen. Dennoch liege eine Serienfertigung noch in weiter Ferne. Dafür weitet Volvo jetzt nach eigenen Angaben nach und nach das Angebot an so genannten Flex-Fuel-Fahrzeugen für den gemischten Betrieb mit Benzin und Ethanol aus.
Nachdem entsprechenden Versionen von S40 und V50 bisher nur in Schweden verkauft wurden, kommen sie in diesem Sommer in sechs weiteren europäischen Ländern auf den Markt. Deutschland sei in dieser Runde jedoch noch nicht dabei, teilte eine Sprecherin mit.
