VDA warnt vor Panik wegen Stellenabbau

Der Verband der Automobilindustrie sieht trotz geplanter Stellenstreichungen die Branche als «Stabilitätsanker» in Deutschland. Präsident Bernd Gottschalk forderte eine maßvolle Lohnpolitik, um wettbewerbsfähig bleiben zu können.

In der Diskussion um einen massiven Stellenabbau in der deutschen Autobranche hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) vor Panikmache gewarnt. «Bei aller nachvollziehbaren Sorge gilt es doch, kühlen Kopf zu bewahren», sagte VDA-Präsident Bernd Gottschalk am Donnerstag in Frankfurt. Die Autoindustrie habe seit der schwierigen Phase Anfang der 1990er Jahre wieder 120.000 Arbeitsplätze in Deutschland aufgebaut und gleichzeitig 160.000 Jobs in Mittel- und Osteuropa geschaffen. Sie bleibe ein «wichtiger Stabilitätsanker» für die Beschäftigung in Deutschland.

Osteuropa lockt

Der Leiter des Automobilforschungszentrums CAR an der Fachhochschule Gelsenkirchen, Ferdinand Dudenhöffer, hatte jüngst einen Abbau von 100.000 Arbeitsplätzen in der deutschen Autoindustrie innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht ausgeschlossen. Hauptgrund seien die niedrigeren Lohnkosten in Osteuropa. Gottschalk wies diese Argumentation zurück: «Es gibt keinen naturgesetzlichen Automatismus, weder beim Stellenabbau noch bei Produktionsverlagerungen.»

Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte seien auch die Tarifabschlüsse, sagte Gottschalk. «Der eingeschlagene Weg der Flexibilisierung der Arbeitszeiten und der Entgelte muss konsequent weiter beschritten werden», forderte der VDA-Präsident. Er appellierte im festgefahrenen Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie an die IG Metall, sich an einer «maßvollen Lohnpolitik» zu orientieren, um Arbeitsplätze zu sichern. (dpa)

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