Schwächelndes Ende des Rekordjahrs

Autoabsatz

Der letzte Monat des Rekord-Absatzjahres bei Neuzulassungen hat bereits einen Ausblick auf die unmittelbare Zukunft gegeben. Für 2010 wird mit einem drastischen Absatzeinbruch gerechnet.

In Deutschland sind im Jahr der Abwrackprämie so viele Autos verkauft worden wie seit 1992 nicht mehr. Insgesamt wurden 2009 rund 3,81 Millionen Neuwagen auf die Straße gebracht, wie der Verband der Importeure VDIK am Dienstag in Bad Homburg berichtete. Das ist ein Plus von gut 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schon im Dezember bekam die Branche aber das Ende der Abwrackprämie erstmals zu spüren. Nach Monaten mit zweistelligen Zuwachsraten wurden erstmals wieder weniger neue Personenwagen verkauft. Nach dem Rekordjahr rechnen Experten für 2010 mit einem drastischen Absatzeinbruch in Deutschland.

Eine Million Autos weniger

Den VDIK-Angaben zufolge sanken die Neuzulassungen im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,7 Prozent auf 215.400 Fahrzeuge. Nach dem staatlich geförderten Boom im abgelaufenen Jahr deutete sich damit schon im Dezember an, was Experten für 2010 vorhersagen: Einen rasanten Rückgang im Neuwagengeschäft. Der VDIK erwartet, dass mit rund 2,8 Millionen Fahrzeugen eine Million Neuwagen weniger auf Deutschlands Straßen kommen werden als 2009. Ähnliches sagte der Verband der Automobilindustrie (VDA) voraus, der mit 2,75 bis 3,0 Millionen verkauften Fahrzeugen rechnet. 2010 werde die gesamte Automobilindustrie erneut vor enorme Belastungsproben stellen.

Da im Jahr der Abwrackprämie vor allem Kleinwagen verkauft wurden, brach der Branchenumsatz in Deutschland nach einer früheren Schätzung des VDA trotz des Absatzrekords um etwa ein Fünftel auf 261 Milliarden Euro ein.

Absatzboom in China und Indien

Während der Markt in Westeuropa 2010 schwächeln dürfte, hofft die Branche auf einen Absatzboom in China und Indien. Auch in den USA dürfte die Nachfrage nach einem verheerenden Jahr 2009 wieder anziehen. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer prognostizierte ein Plus von 15,5 Prozent auf dem derzeit noch größten Automarkt der Welt - mit demnach 11,9 Millionen Neuwagen bliebe die USA aber weit hinter dem vor der Krise erzielten Absatz von 13,2 Millionen im Jahr 2008 und 16,1 Millionen 2007 zurück. Dudenhöffer erwartet, dass der weltweite Autoabsatz 2010 um mehr als vier Prozent auf rund 55 Millionen erhöhen wird.

Der VDA ist etwas vorsichtiger und sagte zuletzt ein Plus zwischen einem und drei Prozent voraus. Davon sollen die deutschen Hersteller mit einem Exportwachstum von etwa drei Prozent besonders profitieren. (dpa)

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