Das weltweite Rückrufdebakel bei Toyota ist eine Folge des Wachstums, glaubt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Derartige Risiken tragen aber auch andere Hersteller.
Das Rückruf-Debakel bei Toyota deckt nach Meinung des Automobilexperten Ferdinand Dudenhöffer die Risiken der Wachstumsstrategie vieler Automobilhersteller auf. Durch den vermehrten Einsatz von Gleichteilen in zahlreichen Fahrzeugtypen sei die Entwicklung neuer Modelle zwar schnell und kostengünstig, allerdings seien bei einem Problem dann aber auch gleich mehrere Modelle betroffen. Im Fall von Toyota wird das möglicherweise defekte Gaspedal allein in Europa in acht Modellen der Marke eingesetzt; hinzu kommen Fahrzeuge von Kooperationspartnern.
Marke erschüttert
Ein Rückruf wie bei Toyota erschüttert laut dem Leiter des Center Automotive Research (CAR) die Marke. Allein die Behebung der Mängel verursache Verluste im Milliardenbereich. Hinzu kämen Schäden beim Image und durch Verkaufseinbußen. Für die Zukunft empfiehlt der Experte neue Informations- und Prüfprozesse, um die Risiken beherrschbar zu machen.
Toyota ist nicht der einzige Hersteller mit großen Rückruf-Risiken. Mit Hilfe von Plattform- oder Baukastenstrategien beschleunigen auch andere Konzerne wie Ford, General Motors und Volkswagen ihre Entwicklungszyklen. So basieren etwa im VW-Konzern über 20 Modelle der verschiedenen Marken auf Technik des VW Golf. (mid)
