Renault und Nissan nicht an Chrysler interessiert

Der erste Interessent ist bereits abgesprungen. Renault und Nissan sähen bei einer Partnerschaft mit dem angeschlagenen Chrysler-Konzern kaum Vorteile für die eigene Allianz.

Renault und Nissan sind einem Zeitungsbericht zufolge nicht an einer Partnerschaft mit dem kriselnden US- Autohersteller Chrysler oder dessen Kauf interessiert. Das habe Renault-Finanzvorstand Thierry Moulonguet vergangene Woche vor Investoren in London gesagt, berichtete das «Wall Street Journal» am Mittwoch unter Berufung auf informierte Personen. Renault und Nissan galten als potenzielle Partner für Chrysler, da sie im vergangenen Jahr auch eine engere Zusammenarbeit mit dem US-Branchenführer General Motors (GM) angestrebt hatten.

Absatzprobleme aufgrund falscher Politik

DaimlerChrysler hatte vergangene Woche angekündigt, zusätzlich zu einem neuen Sparprogramm alle Optionen für Chrysler zu prüfen, was auch eine Partnerschaft oder einen Verkauf einschließt. Die US-Tochter leidet an Absatzproblemen, weil die Amerikaner sich von schweren Geländewagen und Pickups abwenden, und verhagelte die Konzernbilanz mit einem Milliardenverlust.

Renault und Nissan sind eng miteinander verflochten und haben mit Carlos Ghosn auch einen Chef in Personalunion. Beide Unternehmen verzeichneten zuletzt deutliche Absatzeinbußen und sind auf der Suche nach weiteren Partnerschaften. Ghosn sehe in Chrysler aber wegen der kleineren Größe einen weniger attraktiven Partner als in GM, berichtete das «Wall Street Journal». Er frage sich auch, wie Renault und Nissan Chrysler profitabel machen könnten, wenn es DaimlerChrysler nicht gelungen sei. Eine Allianz mit GM war gescheitert, weil der US-Konzern für sich darin zuwenig Vorteile sah. (dpa)

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