Reithofer soll BMW-Chef werden

Die Nachfolge von BMW-Chef Helmut Panke ist offenbar geklärt. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen soll Produktionsvorstand Norbert Reithofer das Amt übernehmen.

Produktionsvorstand Norbert Reithofer soll nach Informationen aus Unternehmenskreisen neuer Vorstandschef von BMW werden. Der Aufsichtsrat wolle die Entscheidung über die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Helmut Panke auf seiner Sitzung am Donnerstag treffen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch. Nach wochenlangen Spekulationen will BMW damit einen Schlussstrich unter die Führungsdebatte ziehen. Auch im Vorstand soll es weitere Veränderungen geben.

Hoffnungen auf Vertragsverlängerung

Der Vertrag von Vorstandschef Panke läuft eigentlich noch bis zum kommenden Frühjahr. In Unternehmenskreisen wird es aber für möglich gehalten, dass der Wechsel nun schon früher über die Bühne geht. Reithofer ist 50 Jahre alt und galt schon länger als einer der heißen Nachfolgekandidaten. Das flexible Produktionssystem von BMW gilt in der Branche als vorbildlich.

Panke hatte sich Hoffnungen auf eine Vertragsverlängerung gemacht. «Ich bin gerne Kapitän», bekräftigte er erst vergangene Woche. Allerdings gibt es bei BMW als ungeschriebene Regel eine Altersgrenze von 60 Jahren für Führungskräfte. Da BMW in diesem Jahr mit einem Gewinn- und Absatzrekord rechnet, wurde eine Ausnahmeregelung für Panke aber für möglich gehalten. Allerdings erklärten sowohl Produktionsvorstand Reithofer als auch Finanz-Vorstand Stefan Krause in der vergangenen Woche ungewöhnlich offen, sie seien Anhänger der 60er-Regel. «Wenn eine Regel da ist, sollte man sich daran halten», sagte Reithofer. Panke wird im August 60 Jahre alt.

Keine Ausnahmeregelung

Im Aufsichtsrat gab es keine größere Unterstützung für eine Ausnahmeregelung zu Gunsten Pankes. Aufsichtsratschef Joachim Milberg habe Panke schon vor einiger Zeit signalisiert, dass es keine Vertragsverlängerung geben werde, hieß es in Unternehmenskreisen. Panke steht seit Mai 2002 an der Spitze des Autobauers. Zuvor war er unter anderem als Finanzvorstand für das Unternehmen tätig. Unter seiner Führung wurde die Produktpalette weiter ausgebaut. In diesem Jahr will der Konzern erstmals einen Vorsteuer-Gewinn von vier Milliarden Euro erzielen.

Laut Branchenkreisen soll der Aufsichtsrat eine umfassende Neuordnung des Vorstands beschließen. Ausscheiden solle voraussichtlich auch Entwicklungsvorstand Burkhard Göschel, dessen Vertrag, entgegen der 60er-Regel, noch einmal verlängert worden war. Als neuer Entwicklungschef sei Klaus Dräger vorgesehen, der bisher für die 5er- und die 7er-Reihe zuständig war. Neuer Produktionsvorstand in der Nachfolge Reithofers solle Peter Arndt werden, der derzeit das Werk Dingolfing leitet. Damit wurde eine Vorabmeldung des «manager magazins» bestätigt. Dagegen gab es keine Bestätigung dafür, dass Klaus Richter, der bisher als Einkaufschef Göschel untergeordnet ist, ebenfalls in den Vorstand

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