Preisnachlässe wie in den USA

Auf den deutschen Automarkt tobt weiterhin eine erbittere Rabattschlacht der Hersteller. Die Nachlässe haben inzwischen Ausmaße erreicht, wie sie bislang nur in Nordamerika üblich waren.

Die Flaute auf dem deutschen Automarkt löst verstärkt Preisnachlässe aus. Jeder dritte Autokäufer habe im ersten Halbjahr 2007 seinen Pkw billiger erworben, berichtete der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Fachhochschule Gelsenkirchen. Das hätten Marktstudien seines Instituts ergeben. Das durchschnittliche Niveau beim Preisnachlass liege im Juli weiter beim Spitzenwert von 17,5 Prozent und habe damit eine Höhe wie in den USA erreicht, wo Rabattschlachten den Autobauern seit Jahren das Leben schwer machen. In Deutschland sei am stärksten die Kompakt- oder Golfklasse betroffen.

Der deutsche Automarkt befinde sich nach wie vor in einer schlechten Verfassung. Aufgrund der hohen Zahl von Aktionszulassungen sei trotz der guten Konjunktur mit einer verstärkten Insolvenzwelle im Handel zu rechnen, meinte Dudenhöffer. Bei den Herstellern würden die Margen dünner und das Deutschlandgeschäft schwieriger. Zwar sei in den nächsten Monaten eine Marktbelebung zu erwarten. Durch die hohen Bestände werde das hohe Rabatt-Niveau aber auch zur IAA im September noch fortbestehen. Zusätzlich verunsicherten politische Diskussionen um CO2 und andere Umweltthemen die Autokäufer und spielten Industrie und Handel übel mit, so Dudenhöffer. (dpa)

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