Erneut Spitzentreffen der Regierung

Opel

Bis Mittwoch sollen mögliche Investoren für Opel ihre Konzepte vorgestellt haben. Fiat-Chef Sergio Marchionne stieß bei einem ersten Treffen mit der IG Metall auf Ablehnung.

Die Lage beim angeschlagenen Autobauer Opel ist an diesem Mittwoch abermals Thema bei einem Spitzentreffen der Bundesregierung. Das bestätigten Koalitionskreise am Dienstag. Am Mittwoch läuft auch die Frist ab, bis zu der Interessenten an der Europa-Tochter von General Motors (GM) Vorschläge präsentieren sollen. Neben dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna und dem italienischen Autobauer Fiat gelten auch Finanzinvestoren als mögliche Geldgeber.

Marchionne stößt auf Ablehnung

Dabei hat Fiat-Chef Sergio Marchionne bei einem ersten Treffen mit der IG Metall am Dienstag die Gewerkschaftsführung nicht von seinem Konzept zur Opel-Übernahme überzeugen können. Nach dem rund 90-minütigen Gespräch in der Frankfurter Gewerkschaftszentrale betonte der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber die unterschiedlichen Traditionen und Kulturen der Mitbestimmung in Italien und Deutschland. Auch das grundsätzliche Problem der sehr ähnlichen Modellpaletten beider Hersteller sei nicht ausgeräumt worden.

Die IG Metall hatte in der Vergangenheit mehrfach den Fiat- Konkurrenten Magna als möglichen Opel-Investor bevorzugt. Huber hat nach eigenen Angaben dem Fiat-Chef eine Reihe von Bedingungen für die Zustimmung der Gewerkschaft zu einer Opel-Übernahme durch Fiat genannt. Neben Standortgarantien, einer soliden Kapitalausstattung des Investors und einer weitgehenden künftigen Eigenständigkeit von Opel sei über die Mitbestimmung in einem künftigen europäischen Auto- Konglomerat gesprochen worden.

Mitsprache gefordert

Für die Opelaner beanspruchte Huber mit Blick auf die Vergangenheit im General-Motors-Konzern eine fundamentale Mitsprache bei künftigen Entscheidungen. «Hätte man in Detroit die Warnungen ernst genommen, stünden Opel und Vauxhall heute anders da», sagte er. Opel dürfe nicht wieder zum Anhängsel eines Großkonzerns werden.

Marchionne habe sich für die angesprochenen Probleme sehr offen gezeigt und seine Absicht bekundet, diese anzugehen, sagte Huber. «Ich erwarte doch im ersten Gespräch den großen Wurf.» Das auf Bitten Marchionnes geführte Gespräch habe in einer sehr offenen Atmosphäre stattgefunden. Man sei auch offen für ähnliche Treffen mit anderen potenziellen Investoren. Der Gewerkschaft gehe es um die Sicherung von Standorten und Arbeitsplätzen.

GM vor Insolvenz

Dabei drängt die Zeit: Bis Ende Mai soll GM in den USA einen tragfähigen Rettungsplan vorlegen. Eine Insolvenz von GM wird jedoch immer wahrscheinlicher. Diese hätte dann auch Folgen für Opel. (dpa)

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