Ende eines Dino-Sauriers

VW Golf I

Südafrika ist die aktuell letzte Bastion der ersten Golf-Generation. Doch auch da soll nun die Produktion des Urahn nach dem Willen von Volkswagen auslaufen.

Dem meist verkauften Auto aller Zeiten droht das Aus. Für den nur noch in Südafrika produzierten Golf Typ 1 - will der Volkswagen-Konzern in Johannesburg «das Schlusskapitel des Volkswagen Citi Golf» auf einer Pressekonferenz vorstellen. Bereits zuvor hatte die Werksleitung in Uitenhagen (bei Port Elizabeth) signalisiert, dass es zum Produktionsende des 1976 in Deutschland erschienenen Ur-Golfs noch ein aufwendiges Sondermodell sowie diverse Aktionen geben soll. Am Kap lief er 1978 erstmals vom Band.

Junges Image

Unter dem Namen «Citi Golf» gilt der kleine Flitzer dort noch immer als einer der populärsten Kleinwagen und gehört beharrlich weiter zu den zehn meistverkauften Kleinwagen des Landes. Denn der Ur-Golf mit der veralteten Technik hat dort noch immer ein sehr jugendliches Image. Nicht nur zahlreiche Touristen aus aller Welt schätzen den Kleinwagen als preiswertes Fortbewegungsmittel, sondern auch viele Studenten - der Kaufpreis für das Einsteigermodell liegt bei unter 10.000 Euro. Technisch blieb der Ur-Golf aber seit seiner Einführung in Südafrika 1978 nahezu unverändert geblieben.

Einst den Käfer verdrängt

Als Zugeständnis an die Moderne gab es zuletzt immerhin aber noch einen Airbag. Der Ur-Golf mit seinem eckigen Design hatte einst mit seinem Frontmotor den legendären VW-Käfer von der Spitzenposition verdrängt und war schnell zum Marktführer seiner Klasse geworden. Keine Käferrundungen mehr, sondern klares, eckiges Design-Konzept. Karosserie-Stylist Giorgio Giugiaro zeichnete für das Design mit verantwortlich. Der Golf I - der Ur-Golf - wurde schon 1976 in Deutschland ein Bestseller, im Oktober 1976 waren bereits eine Million Exemplare verkauft.

Neuausrichtung der Produktion

Der Grund für das Auslaufen des veralteten Modells ist neben der veralteten Technik auch eine Neuausrichtung der VW-Produktion in Südafrika. Das VW-Werk in Uitenhage soll sich ab dem kommenden Jahr nur noch auf die Produktion von zwei Kleinwagen beschränken und hat dafür in den vergangenen zwei Jahren drei Milliarden Rand (275 Mio Euro) in die Werks-Modernisierung investiert. Die Exportzahlen sollen von bisher 40 000 Fahrzeugen (2008) auf bis zu 60 000 Autos und mittelfristig knapp 90 000 Wagen gesteigert werden. Bisher werden in Uitenhage die Modelle Jetta, Polo und CitiGolf montiert. (dpa)

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