«Dafür hätte er nicht nach Amerika fahren müssen»

Opel-Krise

Die IG Metall hat skeptisch auf die Ergebnisse der USA-Reise von Bundeswirtschaftsminister Guttenberg reagiert. Kritik kam auch von der SPD.

IG-Metall-Chef Berthold Huber hat sich skeptisch zu den Ergebnissen der USA-Reise von Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) geäußert. Die bislang bekannten Details aus den Gesprächen mit der Opel-Mutter General Motors (GM) über eine Herauslösung der europäischen Unternehmensteile hätten für ihn nur geringen Neuigkeitswert, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende am Dienstag in Frankfurt. Die Patentfrage werde seit Wochen diskutiert und auch die Möglichkeit einer Minderheitsbeteiligung von GM an einem neuen europäischen Unternehmen hätten die Gewerkschaften seit langem gefordert.

«Kein Beispiel für Strukturkrise»

Huber sprach sich erneut für eine Rettung des Unternehmens aus. Wer Opel unverschuldet den rigiden Marktkräften aussetzen wolle, müsse den 26 000 Mitarbeitern und der drei- bis vierfachen Zahl von Beschäftigten in der Zulieferindustrie ins Gesicht sagen, «dass ihre Arbeit umsonst ist.»

Opel sei gerade kein Beispiel für die Strukturkrise, sondern lediglich «im GM-Verbund verhaftet». Die Autos seien günstig und auch unter ökologischen Gesichtspunkten sei das Unternehmen gut aufgestellt. «Wenn Opel herausgelöst werden kann, hat es eine gute Zukunft», sagte Huber. Gerade die Arbeitnehmer und die Gewerkschaften hätten in der Vergangenheit immer wieder notwendige Zukunftsinvestitionen verlangt, die von den Amerikanern abgelehnt worden seien.

Kritik kam auch von SPD-Fraktionschef Peter Struck an den bisher bekannt gewordenen Ergebnissen der USA-Reise des Bundeswirtschaftsministers. «Dafür hätte er nicht nach Amerika fahren müssen. Es sei denn, er hat Wert auf die Fotos am Times Square gelegt.» (dpa)

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