Chinesen wollen Autos für Europa bauen

Magna für Entwicklung zuständig

Chinesen wollen Autos für Europa bauen
Der Automarkt in China befindet sich weiter im Aufwärtstrend. © dpa

Der chinesische Autobauer Chery will auch Fahrzeuge für Europa bauen. Bereits im nächsten Jahr soll die Produktion von drei Fahrzeugen anlaufen. Entwickelt werden sollen die Fahrzeuge vom Zulieferer Magna.

China will laut einem Zeitungsbericht mit ausländischer Hilfe Autos auch für den europäischen Markt bauen. Der chinesische Hersteller Chery habe sich dazu mit einem der größten Industriekonglomerate Israels, der Israel Corp., zusammengetan, berichtet die "Financial Times Deutschland" am Dienstag ohne Angabe von Quellen. Entwickelt werden sollen die Wagen vom kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna, der etwa den Geländewagen Mini Countryman oder den Klassiker Mercedes-Benz G-Klasse fertigt.

Chery plant Bau für nächstes Jahr

Schon im nächsten Jahr solle die Produktion dreier Modelle in China anlaufen, schreibt das Blatt. Geplant seien Fahrzeuge etwa in der Größe des Skoda Octavia, die auch nach Europa exportiert werden sollen. Damit dürften erstmals Wagen mit westlichen Standards aus China kommen und den etablierten Herstellern Konkurrenz machen. Offiziell wollte sich das Gemeinschaftsunternehmen CQAC der Zeitung gegenüber zu dem Projekt nicht äußern. "Wir sind noch dabei, die Bekanntgabe unserer Marke zu planen", zitiert die "FTD" einen Firmensprecher. Dies solle voraussichtlich im November erfolgen.

Laut Internetseite hält die Israel Corporation 30 Prozent an Better Place, dem Unternehmen des früheren SAP-Managers Shai Agassi, der mit Tauschbatterien Elektroautos voranbringen will. Die Chery Quantum Auto Co. (CQAC) gehört jeweils zur Hälfte der Israel Corp und Chery. Das Startkapital wird mit 900 Millionen Dollar angegeben.

Die chinesische Staatsregierung hat die Autobranche als strategische Industrie ausgelobt und drängt westliche Hersteller zur Kooperation mit heimischen Anbietern. Dadurch erhoffen sich die Chinesen einen Technologietransfer. Gleichzeitig stehen alternative Antriebe besonders im Fokus, denn eine Massenmotorisierung der chinesischen Bevölkerung könnte gravierende Folgen für die Umwelt haben. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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