Es läuft für Mercedes. Der Autobauer blickt nach einem überraschend gut gelaufenen Quartal zuversichtlicher aufs Restjahr.
Für 2023 rechnet der Konzern nun dank erneut angehobener Aussichten für das Lieferwagengeschäft mit einem Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf dem Niveau des Vorjahres, wie er am Mittwochabend in Stuttgart mitteilte. Bisher hatte Mercedes mit einem leicht sinkenden Gewinn gerechnet.
Den Umsatz steigerte der Konzern im zweiten Quartal um fünf Prozent auf 38,2 Milliarden Euro. Vor allem die Van-Sparte kann derzeit stark zulegen. Beim Absatz verzeichnete die Van-Sparte ein Plus in Höhe von 19 Prozent auf 119.500 Einheiten. Statt von einer Umsatzrendite von 11 bis 13 Prozent geht Mercedes bei den Vans nun von 13 bis 15 Prozent aus.
Gewinn legt zu
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern legte insgesamt um sechs Prozent auf 5,21 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich stieg der Gewinn im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 3,64 Milliarden Euro. Mercedes hat sowohl in der Pkw-Sparte als auch in der Van-Sparte Sparprogramme auf den Weg gebracht, um die früher hohen Fixkosten herunterzubringen.
«Wir haben im zweiten Quartal ein solides Finanzergebnis erzielt», sagte Mercedes-Chef Ola Källenius am Donnerstag. Die Grundlage dafür sei die konsequente Umsetzung der Strategie gewesen. Daneben wird Mercedes in der zweiten Jahreshälfte die neue E-Klasse und das GLC Coupe präsentieren.
Hohe Verkaufspreise
Mercedes profitiert wie auch Konkurrent BMW seit längerer Zeit von hohen Verkaufspreisen, im zweiten Quartal fiel das Umsatzplus im Pkw-Bereich allerdings etwas schmaler aus als der Absatzanstieg. Manche Fachleute sehen auch die Schwaben nicht vor einer Eintrübung des Wirtschaftsumfelds gefeit, gleichwohl dürfte die schwächere Kauflaune wegen der schlecht laufenden Konjunktur zunächst bei Massenautoherstellern stärker ins Gewicht fallen.
Finanzchef Harald Wilhelm sagte am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Analysten, die Verkäufe im kommenden Jahr dürften unter anderem wegen der neu auf den Markt kommenden Modelle nicht unter denen von diesem Jahr liegen. (dpa)