VW beendet Talfahrt in den USA

Chrysler führt Feld an

VW beendet Talfahrt in den USA
Der US-Automarkt zieht im November deutlich an. © dpa

VW hat in den USA erstmals seit 18 Monaten wieder mehr Autos als vor einem Jahr verkaufen können. Weiterhin prägen schwere SUV und Pickups den Markt.

Lichtblick nach eineinhalb Jahren: Volkswagen hat in den USA nach 18 Monaten Talfahrt wieder steigende Verkaufszahlen vermeldet. Im Oktober lieferten die Wolfsburger rund 30.300 Wagen ihrer Kernmarke VW Pkw aus und damit knapp acht Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der größte Rivale Toyota steigerte seinen Absatz nur um 6,9 Prozent - verkaufte damit aber rund sechsmal so viele Autos wie VW.

Chrysler punket dank Jeep

Angeführt wurde die US-Verkaufsliste wie bereits im Vormonat von Chrysler. Das erst jüngst mit dem italienischen Fiat-Konzern zum transatlantischen Autoriesen verschmolzene Unternehmen baute den Absatz um 22 Prozent aus. Opel-Mutter General Motors trat nach einem starken Vormonat auf der Stelle. Der dritte große US-Hersteller Ford musste einen leichten Rückgang verkraften.

Der US-Automarkt zeigt weiter einen klaren Trend: Schweres Gerät verkauft sich am besten. So machte Chrysler mehr als die Hälfte seines Absatzes im Oktober mit Jeeps. Über ein weiteres Drittel steuerten Pickup-Trucks der Marke Ram bei. Dabei spielt auch der massive Absturz der Rohölpreise in die Karten - in den vergangenen vier Monaten sind sie um fast ein Viertel gesunken, der Preisrutsch macht sich auch an den Tankstellen zunehmend bemerkbar.

Audi wächst zweistellig

Die neue Audi A3 Limousine punktete in vielen Regionen.
Audi wächst dank der A3-Familie Audi

Die Aussicht auf anhaltend niedrige Spritpreise verführt immer mehr Amerikaner zum Kauf von als «Gas Guzzler» bezeichneten Benzinschleudern. Wer keine schweren Geländewagen oder Pickups anbieten kann, hatte bereits in den vergangenen Monaten einen schweren Stand auf dem US-Markt. Dank kosmetischer Überarbeitungen beim Jetta und erhöhter Nachfrage nach dem neuen Golf konnte VW zuletzt dennoch punkten.

Seit Jahresbeginn liegen die US-Verkaufszahlen von Volkswagen Pkw mit knapp 343.000 Neuwagen aber immer noch gut zwölf Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die VW-Tochter Audi konnte sich auch im Oktober auf ihr neues A3-Modell verlassen und verkaufte fast 17 Prozent mehr. BMW gelang ein Anstieg um knapp acht Prozent. Vor allem das SUV-Modell X5 und das Flaggschiff BMW 7er verkauften sich deutlich häufiger als vor einem Jahr.

Daimler verzeichnet Rückgang

Der neue Macan hat Porsche auch im Oktober auf Kurs gehalten. Starke Verkäufe des Kompakt-SUV sicherten ein Absatzplus von drei Prozent im Oktober. Der einzige deutsche Autoriese mit rückläufigen Verkaufszahlen war Daimler. Der Absatz der Kernmarke Mercedes-Benz sank um fünf Prozent. Vor einem Jahr hatte der neue CLA die Verkäufe noch in die Höhe getrieben - nun brach sein Absatz um fast die Hälfte ein. US-Chef Stephen Cannon sprach von Lieferengpässen «bei einigen unserer beliebtesten Modellreihen», nannte aber keine Einzelheiten. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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