«Opel hat eine Zukunft»

Loslösung von GM

«Opel hat eine Zukunft»
Opel-Chef Hans Demant präsentiert den Rettungsplan © Foto: dpa

Der Autobauer Opel will eine rechtlich selbständige Geschäftseinheit werden, aber dennoch Teil des Mutterkonzerns GM bleiben. Das ist das Ergebnis der Aufsichtsratssitzung vom Freitag.

Im Ringen um sein Überleben will sich der Autobauer Opel von seiner insolvenzbedrohten US-Mutter General Motors (GM) abkoppeln. Das Management sieht die Zukunft des Autobauers in einer rechtlich selbstständigen Geschäftseinheit, wie aus dem am Freitag im Aufsichtsrat der Adam Opel GmbH verabschiedeten Rettungsplan hervorgeht. Opel wolle aber als eigenständige europäische Gesellschaft Teil des GM-Konzerns bleiben: «Wir glauben alle daran, dass es für ein Unternehmen von der Größe von Opel in Europa wichtig ist, Teil eines großen Konzernverbundes zu sein, um die Volumenvorteile nach wie vor zu haben und auch den Zugang zu der Technologie», sagte GM Europa-Chef Carl-Peter Forster.

Offen für Investition Dritter

Die Gesellschaft sei offen für Investitionen von Dritten. Ein künftiger Investor könne zwischen 25 und 50 Prozent der Anteile erwerben, möglicherweise auch mehr. Forster sagte, er wolle Verhandlungen mit möglichen Interessenten nicht vorgreifen. GM sei bereit, Teile abzutreten.

Opel hat eine Zukunft, sagte Forster, der auch Aufsichtsratsvorsitzende von Opel ist, nach der Krisensitzung am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim. Das von der öffentlichen Hand benötigte Kapital eines neuen europäischen Unternehmens Opel/Vauxhall ohne den von der Insolvenz bedrohten GM-Mutterkonzern bezifferte Forster auf 3,3 Milliarden Euro. Diese Zahl beziehe sich aber nicht nur auf die Bundesregierung, sondern auf alle Länder und Bundesländer, in denen Opel und Vauxhall vertreten sind. Das Geld könne beispielsweise über Bürgschaften oder Darlehen fließen und bis 2014 oder 2015 zurückbezahlt werden.

Rettungsplan Montag vorlegen

Ferner sei eine Unterstützung von GM von 3 Milliarden Euro erforderlich sowie Kostensenkungen von einer Milliarde Euro. Dazu müssten Überkapazitäten abgebaut werden, betonte Forster. Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sollten aber vermieden werden. Wenn es aber die Möglichkeit gebe, die Überkapazitäten durch den Verkauf eines Werkes zu senken, werde das geprüft, betonte Forster. Laut Medienberichten hat Konkurrent Daimler Interesse am Werk in Eisenach. In Deutschland hat Opel neben seinem Stammwerk in Rüsselsheim Standorte in Bochum, Kaiserslautern und Eisenach.

Der Rettungsplan soll am Montag der Bundesregierung vorgelegt werden. Das Zukunftskonzept ist Voraussetzung dafür, dass die Bundesregierung Opel wie gewünscht unter die Arme greift. Nach der Vorlage des Rettungsplans sagte die hessische Landesregierung eine schnelle Prüfung zu. Es sei gut, dass jetzt ein konkretes Konzept auf dem Tisch liege, sagte Ministerpräsident Roland Koch am Freitag.(dpa/AG)

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