Opel-Händler verhalten optimistisch

Nach Preissenkung

Die Ankündigung von Preissenkungen hat bei den Opel-Händlern für vorsichtigen Optimismus gesorgt. «Das dürfte die Interessenten in die Läden bringen», sagte der Opel-Händler-Verband.

Der Automarkt-Experte Ferdinand Dudenhöffer hat die Preissenkungen beim angeschlagene Autobauer Opel als «nötig, aber teuer» bezeichnet. «Man weiß, dass Wettbewerber wie Ford mit dem neuen Fiesta besser positioniert sind als Opel mit dem Corsa, der schon länger auf dem Markt ist», sagte der Leiter des Forschungsinstituts CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen am Dienstag der dpa. Der neue Astra komme erst im November oder Dezember auf den Markt und damit zu spät für positive Akzente auf dem schwierigen Markt in diesem Jahr. Um mit älteren Fahrzeugen gegen die Konkurrenz ankämpfen zu können, setze die Branche gerne auf Sondermodelle und günstigere Einstiegspreise. Auch VW habe Aktionen angekündigt.

Verhaltene Reaktionen

Mit vorsichtigem Optimismus haben die deutschen Opel-Händler auf den Vorstoß der General Motors (GM) Tochter in Rüsselsheim reagiert, mit Preissenkungen und besseren Ausstattungen auf den Absatzeinbruch zu reagieren. «Preisnachlässe von acht bis zehn Prozent sind ein ganz schöner Batzen. Das dürfte die Interessenten in die Läden bringen», sagte der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Opel-Händler (VDOH), Uwe Heymann, am Dienstag in Frankfurt.

Der Sprecher des VDOH-Vorstands, Thomas Bieling, rechnet allerdings zunächst mit verhaltenen Reaktionen: «Ich habe die Sorge, dass die Werthaltigkeit des Vorteilspakets nicht auf Anhieb erkannt wird.»

Opel-Vertriebschef Thomas Owsianski hatte am Montag im Interview mit der Autogazette Preissenkungen für die Volumenmodelle Zafira, Corsa, Meriva und Astra von über acht Prozent angekündigt. So reduziert sich der Preis beim Zafira beispielsweise von 21.780 Euro auf 19.990 Euro. Mit der Aktion reagiert der Rüsselsheimer Traditionshersteller auf die Finanzkrise und die spürbare Kaufzurückhaltung der Kunden. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) vom Dienstag verkauften die Rüsselsheimer 2008 mit 258 000 Autos 9,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Dezember brach der Absatz um 17,7 Prozent auf unter 20 000 Fahrzeuge ein.

Dudenhöffer rechnet damit, dass die niedrigeren Einstiegspreise voll bei den Kunden ankommen. Der Spielraum der Händler, nun die eigenen Rabatte zurückzufahren, sei gering. «Der Markt ist so schlecht, dass es nur noch darum geht, zu verkaufen - zu welchem Preis auch immer.» Der Preisdruck sei noch nie so groß gewesen wie derzeit. Für Autokäufer sei die Situation eine «Art Paradies». (dpa/AG)

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