GM einigt sich mit Gewerkschaft

Nach vorausgegangenen Streiks hat sich GM mit der Automobilarbeitergewerkschaft auf einen Tarifvertrag geeinigt. Konzernchef Rick Wagoner zeigte sich mit dem Abschluss zufrieden.

General Motors und die amerikanische Automobilarbeitergewerkschaft UAW (United Auto Workers) haben eine vorläufige Vereinbarung über einen neuen vierjährigen Tarifvertrag erzielt. Dies hat der größte amerikanische Automobilkonzern am frühen Mittwochmorgen bekannt gegeben. Die Gewerkschaft hatte seit Montag mit einem Streik sämtliche US-Fabriken von GM lahm gelegt.

Vereinbarung für 74.000 Mitglieder

Die Tarifvereinbarung decke rund 74.000 von der Gewerkschaft vertretene GM-Arbeiter ab, erklärte GM in seiner Mitteilung. Das Abkommen müsse erst von den UAW-Mitgliedern verabschiedet werden. GM beschäftigt weltweit 280. 000 Mitarbeiter.

Mit Hilfe des Tarifabkommens könne GM die Wettbewerbslücke schließen, betonte Konzernchef Rick Wagoner. Die prognostizierten Wettbewerbsverbesserungen erlauben nach seinen Angaben «die Beibehaltung einer starken Produktionspräsenz in den Vereinigten Staaten sowie erhebliche Zusatzinvestitionen». Neuinvestitionen und die Sicherung von US-Arbeitsplätzen war eine der Hauptforderungen der Gewerkschaft gewesen.

Fonds eingerichtet

Die Tarifparteien hätten sich auch auf die Schaffung eines unabhängigen Krankenversicherungs-Fonds für die Betriebsrentner und auf andere tarifliche Änderungen geeinigt, erklärte GM. Der Autohersteller hatte auf die Bildung eines von der Gewerkschaft zu verwaltenden und von GM teilweise zu finanzierenden Fonds gedrängt, um sich von Krankenversorgungs-Belastungen für rund 340 000 Betriebsrentner und deren Angehörige zu befreien.

Die Grundsatzvereinbarung für die Bildung des Fonds müsse auch gerichtlich abgesegnet werden und hänge auch von einer befriedigenden Bilanzbehandlung durch die amerikanische Wertpapier- und Börsenbehörde SEC ab. «Dies war fraglos eine der kompliziertesten und schwierigsten Tarifverhandlungs-Runden in der Geschichte der GM-UAW- Beziehungen», betonte Wagoner.

GM, Ford und Chrysler wollten bei den Tarifverhandlungen eine von ihnen auf 25 bis 30 Dollar je Stunde bezifferte Lohndifferenz zu den Arbeitern in den US-Fabriken ausländischer Konkurrenten wie Toyota, Honda und Nissan schließen. Es stehen noch Tarifvereinbarungen mit Ford und Chrysler aus. Sie sind traditionsgemäß fast identisch mit denen die mit dem Hauptverhandlungspartner - also mit GM - vereinbart wurden. (dpa)

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