Finanzinvestor Cerberus übernimmt Chrysler

Schneller als erwartet hat DaimlerChrysler die Mehrheit an der amerikanischen Sparte Chrysler veräußert. Der deutsche Autokonzern bleibt aber Minderheitsaktionär.

Die Mehrheit an dem US-Autohersteller Chrysler geht an den Finanzinvestor Cerberus. Die Firma übernimmt einen Anteil von 80,1 Prozent, wie der bisherige Mutterkonzern DaimlerChrysler am Montag mitteilte. Den Preis in Höhe von 5,5 Milliarden Euro bekommt aber nicht DaimlerChrysler. Der größte Teil davon wird als Einlage in die neue Chrysler-Holding eingebracht.

Stuttgarter legen drauf

Lediglich eine Milliarde Euro bekommen die Stuttgarter direkt, wie aus einer Pflichtmitteilung an die Börse hervorgeht. Zusammen mit den 19,9 Prozent, die DaimlerChrysler auch künftig am US-Hersteller halten wird, erhält der deutsche Konzern damit lediglich zwei Milliarden Euro aus dem Mehrheitsverkauf. Zum Vergleich: Bei der Übernahme von Chrysler 1998 zahlt Daimler rund 36 Milliarden Dollar für das Unternehmen.

Die Daimler AG - soll der Name des Stuttgarter Konzerns künftig lauten - verpflichtet sich zudem, Chrysler schuldenfrei zu übergeben und ein Darlehen in Höhe von 300 Millionen Euro zu gewähren. Unter dem Strich ergibt sich den Angaben zufolge eine Belastung von einer halben Milliarde Euro - hinzu kommen 650 Millionen Euro Schulden, die Daimler übernimmt. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern daher mit Belastungen in einer Höhe von drei bis vier Milliarden Euro.

Alle Risiken bleiben bei Chrysler

Im Gegenzug verbleiben aber auch sämtliche Risiken und Verpflichtungen für Pensionen und Gesundheitskosten bei der neuen Chrysler-Holding. Allein die ungesicherten Gesundheitskosten werden auf rund zehn Milliarden Dollar geschätzt.

Die vom Management vorgeschlagene Umbenennung in Daimler AG soll eine Außerordentliche Hauptversammlung beschließen, teilte das Unternehmen weiter mit. «Wir wollen der weltweit führende Hersteller von Premium-Fahrzeugen und Premium-Services sein - in jedem Marktsegment, in dem wir tätig sind», sagte Vorstandschef Dieter Zetsche. (AG)

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