100.000 Porsche Cayenne müssen in die Werkstatt

Größte Rückrufaktion der Firmengeschichte

100.000 Porsche Cayenne müssen in die Werkstatt
Der Porsche Cayenne muss in die Werkstatt. © Porsche

Porsche muss 100.000 Fahrzeuge seines Geländewagens Cayenne in die Werkstätten beordern. Es ist die größte Rückrufaktion in der Geschichte des Sportwagenbauers.

Der Sportwagenbauer Porsche muss in der größten Rückrufaktion seiner Geschichte etwa 100.000 Besitzer junger Cayenne-Modelle in die Werkstätten bitten. Qualitätsmängel am Verriegelungssystem der Frontscheinwerfer bei Cayennes der Baujahre 2011 und 2012 seien der Grund für den Reparaturbedarf, wie das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mitteilte.

Frontscheinwerfer können sich lösen

Bei internen Qualitätsuntersuchungen sei festgestellt worden, dass sich die Frontscheinwerfer «in seltenen Fällen» lösen können, hieß es weiter. Bereits in 40 Fällen habe sich das Scheinwerfermodul gelöst, sagte ein Sprecher. Fünfmal seien die Frontscheinwerfer tatsächlich lose gewesen. Wie viele Fahrzeuge letztendlich repariert werden müssten, sei schwer abzuschätzen. Die Halter der betroffenen Fahrzeuge werden den Angaben zufolge angeschrieben. Die Arbeiten in der Werkstatt seien für Kunden kostenlos und dauerten etwa 45 Minuten.

«Eine Aktion in der Größenordnung hatten wir noch nicht», sagte der Sprecher. Das liegt auch an den Produktionszahlen: Auf Basis der Absatzzahlen 2011 - insgesamt rund 120 000 Modelle weltweit - ist inzwischen jeder zweite Porsche ein Cayenne. Dieser Verkaufsschlager, eine Geländelimousine (SUV), ist auch in China begehrt, wo Porsche derzeit seinen wichtigsten und am rasantesten wachsenden Markt hat.

Im Januar hatten Volkswagen und BMW hunderttausende Fahrzeuge wegen technischer Probleme zurückgerufen. Laut Kraftfahrt-Bundesamt gab es im Jahr 2010 in Deutschland 185 Rückrufe. Insgesamt betroffen gewesen seien 1,19 Millionen Autos. Bei der größten Einzelaktion hätten 412 696 Wagen in die Werkstätten gemusst. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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