Opel-Betriebsratschef Klaus Franz unterstellt dem Bundeswirtschaftsminister, die Unwahrheit gesagt zu haben. Rainer Brüderle wies die Beschuldigungen zurück.
Opel-Betriebsratschef Klaus Franz hat Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) der Lüge bezichtigt. «Wider besseres Wissen sagt Herr Brüderle die Unwahrheit», sagte Franz am Donnerstag in Rüsselsheim.
Zwei Banken als Kreditgeber
Brüderle hatte am Mittwoch Bürgschaften des Bundes für den angeschlagenen Autobauer abgelehnt und dies unter anderem damit begründet, dass Opel keine Bank gefunden habe, die die Kreditrisiken übernehmen wolle. Franz wies diese Darstellung zurück: «Seit mehreren Wochen hat Opel/Vauxhall unterschriebene Verträge mit der Deutschen Bank und der Barclays Bank. Das ist Herrn Brüderle bekannt.» Es gebe kein Problem mit den Finanzinstituten.
Bei staatlichen Bürgschaften nimmt der Staat den Banken bis zu 90 Prozent des Risikos ab - das Darlehen bekommt das Unternehmen dann von seinen Hausbanken. Und gerade dieser Punkt die Hürde gewesen, so Brüderle, der die Beschuldigungen zurückwies. Opel habe tatsächlich ein Bankenkonsortium gefunden, das bereit sei, den Kredit zu geben: «Allerdings nur unter der Bedingung, dass die Banken von jeglichem Kreditrisiko befreit werden. Hierzu ist keine Bank bereit.» Dies interpretiere er so, dass die Banken erhebliche Zweifel an der Tragfähigkeit der Opel-Sanierung und der Rückzahlung des Kredits hätten. (dpa)